Rätselraten um Keime in Klagenfurter Wasser
Im Ortsteil Großbuch kommt es immer wieder zur Verunreinigung des Trinkwassers. Die Ursache ist unklar.
An einen unglücklichen Zufall wollen die Bewohner des Klagenfurter Ortsteils Großbuch bei Wölfnitz mittlerweile nicht mehr glauben. Sie meinen, dass in ihrer Trinkwasserleitung etwas faul sein müsse. Schon mehrere Male mussten sie in den letzten Jahren ihr Wasser abkochen, weil in den Leitungen Verunreinigungen festgestellt wurden.
Seit Mitte dieser Woche ist das Trinkwasser im Polantalweg wieder ungenießbar, 13 Haushalte sind betroffen. Bei einer Routineuntersuchung wurden Enterokokkenstämme und eine Überschreitung der Koloniezahl festgestellt. Gleichzeitig klagten mehrere Bewohner über Magen-Darm-Erkrankungen. „Wir haben sofort Spülungen veranlasst und die Anrainer gewarnt“, sagt Stadtwerke Spre
cherin Verena Nedwed. Weil die Verkeimung nicht an einem Endpunkt, sondern an einem Verteilpunkt festgestellt wurde, wurde als letzte Maßnahme, nun auch die dortige Druckverstärkungsanlage mit Chlor desinfiziert. „Mit dieser Maßnahme müsste die eingegrenzte Verkeimung grundsätzlich beseitigt sein. Die Probenergebnisse liegen am Montag als Vorabergebnisse vor“, sagt Nedwed.
Was indes unklar bleibt, ist der Ursprung der wiederkehrenden Verunreinigungen. „Der Bereich Großbuch zählt zu den höchsten Wasserversorgungsgebieten im Stadtgebiet von Klagenfurt und es muss für die Versorgung dieses Bereiches mehrfach und aufwendig Wasser über Druckverstärkungsanlagen hochgepumpt werden. Außerdem haben wir hier einen Endbereich ohne große Abnahmen und Durchströmungen“, erklärt Nedwed die „schlechten Rahmenbedingungen für eine qualitätsvolle Versorgung“.
Anrainer meinen in den Bauernhöfen in diesem Bereich die Verursacher für die Verunreinigungen gefunden zu haben. Eine Behauptung, der Nedwed widerspricht. „Das System der Trinkwasserversorgung ist in sich geschlossen, eine Beeinflussung ist sehr unwahrscheinlich.“Auch eine Landwirtin aus dem Stadtteil wehrt sich gegen diese Behauptungen. „Das zu behaupten ist Rufmord, wir werden alle strengstens kontrolliert.“Die Zwischenlösung des Problems: „Wir werden diesen Bereich intensiv beproben“, sagt Nedwed.