Das erste Urteil und ein neuer Name
Christina Kollmann-Forstner in Strafprozess verurteilt – Razzia in Bayern bei Ex-ÖSV-Teamarzt.
Auf der einen Seite, da steht die erste Verurteilung für eine Sportlerin vor einem ordentlichen Gericht – wegen schweren, gewerbsmäßigen (Sport-)Betrugs. Christina Kollmann-Forstner wurde vom Rieder Landesgericht zu acht Monaten bedingter Haft auf drei Jahre verurteilt, ihr Mann zu fünf Monaten bedingter Haft. Der Prozess, berichten die „Salzburger Nachrichten“, war schnell vorbei, weil die Angeklagte geständig war, in allen Punkten. Die Steirerin, die nun im Innviertel lebt, gab vor Gericht Auskunft über die Abläufe und Praktiken im Dopinggeschäft. Über den Alltag als Frau im Spitzensport, einem „schmutzigen Geschäft“, wie sie sagte.
Kollmann-Forstner ist die erste Sportlerin, die als Folge der „Operation Aderlass“zur Verantwortung gezogen wird. Und sie ist auch die erste, die wegen Betrugs zu einer, wenn auch bedingten, Haftstrafe verurteilt wurde. Und sie ist damit wohl auch Fingerzeig für die anderen österreichischen Sportler – Max Hauke, Dominik Baldauf, Stefan Denifl und Georg Preidler –, denen als Folge der „Operation Aderlass“noch Prozesse ins Haus stehen. Und es mag auch Fingerzeig für andere sein: Doping ist nicht mehr nur sportlich strafbar.
ergaben, dass zwei bei uns geführte Personen, ein Spitzensportler und ein Trainer, den Arzt belasten, dass er ihnen fallweise Epo überlassen habe, zum Zweck der Leistungssteigerung im Sport“, sagte der Innsbrucker Staatsanwalt Thomas Willam der „SZ“. Der Vorfall habe sich Ende 2013 zugetragen, sei womöglich aber nicht der einzige. Bei der Hausdurchsuchung wurden allerdings „keine dopingverdächtigen Substanzen sichergestellt“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Als Kopf der Affäre gilt der Erfurter Sportmediziner Mark S., im Zuge der Ermittlungen war auch ein Servicemann und ExTrainer Gerald H. festgenommen worden, der, ebenso wie Johannes Dürr, Ulrich H. als Epo-Lieferanten genannt habe. Der Arzt will seinerseits rechtliche Schritte gegen die Anschuldigungen ergreifen.