103 Tage nach dem Gewinn des Meistertitels startete der KAC mit Trainer Petri Matikainen in die neue Saison.
Der KAC startete offiziell mit hoher Intensität in die neue Saison. Trainer Petri Matikainen will sich ändern.
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Tage ist es her, dass die Rotjacken in der Klagenfurter Stadthalle den Meistertitel bejubeln durften. Die 31. Fahne ist noch nicht gehisst und auch sonst erinnert nicht viel an diesen glorreichen Moment am 24. April. Schon gar nicht auf dem Eis. Am Sonntagvormittag startete der KAC in die Saison. Es herrschte unter den Protagonisten eine gute Stimmung, logisch. Und wohl so mancher Beobachter dürfte mit einem lockeren „Einlaufen“gerechnet haben. Nicht unter KAC-Trainer Petri Matikainen. Wie bei seinen Camps üblich, gab es gleich eine Doppelschicht. Nach dem ersten Training schraubten die Spieler das Tempo noch einmal höher. Einziger Moment der Erinnerung: Als Adam Comrie nach der Eisreinigung zurückgekehrt war, kurvte er schnurstracks an jene Position, von wo aus er das meisterschaftsentscheidende Tor erzielt hatte. Vielleicht, um die guten, alten Geister zu beschwören.
Sofort zeichnete sich jedoch ab, dass der Konkurrenzkampf ums Leiberl mit der ersten Sekunde begonnen hat. Ein paar krachende Checks wurden verteilt, Schonung weder für sich noch für die Teamkollegen. Auch in puncto Stockeinsatz wurde in den Rundungen gearbeitet, als stünde man vor einem entscheidenden Spiel. Matikainen sowie Co Jarno Mensonen gefiel diese Einstellung, sie quittierten es mit Lächeln.
Wie auch während der Vorsaison, spricht der KAC-Trainer von einem Prozess. Dieser dürfte vergleichsweise jedoch etwas abweichen. „Natürlich stellen sich viele die Frage, ob wir vom Meistertitel einen Hangover haben. Ich kann nur klar und deutlich sagen, dass alle bereit sind,
jeden Tag hart zu arbeiten“, so der 52-Jährige und lässt dann aufhorchen: „Wir sind angehalten, auch das Coaching-Level zu verändern. Wir Trainer mussten uns weiterentwickeln.“Was Matikainen damit konkret meine? „Man kann nicht immer auf den Tisch hauen. Vielleicht gibt es den Spielern gegenüber mehr Vertrauen.“
Strategische Veränderungen
schließt der KAC-Trainer zum jetzigen Zeitpunkt aus. Das Meistersystem soll auch bei den neuen Cracks Manuel Ganahl, Lukas Haudum sowie dem wiedergenesenen Manuel Geier in Fleisch und Blut übergehen. Wohl auch, weil auf die Rotjacken mit der Champions Hockey League eine ungleich intensivere Phase vor dem EBELStart (13. September) wartet.
Neben Ganahl gilt jedoch Haudum als einziger echter Neuzugang, der aber die zweite Eiseinheit verletzungsbedingt abbrechen musste. Später gab er Entwarnung. Der 22-Jährige stürmte bis dahin mit Ganahl und Petersen. Und wie man von Matikainen weiß: Wenn der Finne einmal von seinem Lineup überzeugt ist, gibt es nur wenig daran zu rütteln. Wie in der Zeit vor den letzten 103 Tagen.