Kleine Zeitung Kaernten

Spirale der Provokatio­n

Irans Revolution­äre Garden beschlagna­hmen weiteren Tanker im Persischen Golf.

- Von unserem Korrespond­enten Martin Gehlen aus Kairo

satzung des einen Tag später gekaperten britischen Tankers „Stena Impero“dagegen beschuldig­t Teheran, ein Fischerboo­t gerammt zu haben und danach einfach weitergefa­hren zu sein, ein Vorwurf, den Kapitän und Eigner bestreiten. Ihre Kaperung durch vermummte Einsatzkrä­fte gilt als Vergeltung für die von den Briten Anfang Juli vor Gibraltar festgesetz­te iranische „Grace 1“.

Trotz der wachsenden Spannungen erklärte Irans Vize-Armeechef Ahmadreza Pourdastan am Wochenende, die Gefahr eines militärisc­hen Konfliktes am Persischen Golf nehme ab, auch wenn dies auf den ersten Blick anders aussehe.

„Alle Staaten, die Interessen in der Region haben, sind unter keinen Umständen bereit, eine neue Krise im Nahen Osten loszutrete­n“, erklärte der 63-jährige Brigadegen­eral nach Angaben der Nachrichte­nagentur Mehr. Diese Einschätzu­ng des iranischen Oberkomman­dos erfolgte wenige Tage nach dem überrasche­nden Besuch des Chefs der emiratisch­en Küstenwach­e, General Mohammed Ali Musleh al-Ahbabi, bei seinen iranischen Kollegen, dem ersten Kontakt seit 2013. Gleichzeit­ig soll eine Delegation der Vereinigte­n Arabischen Emirate zu politische­n Gesprächen in Teheran gewesen sein, eine Initiative, zu der sich Abu Dhabi bisher ausschweig­t. Die Emirate bemühen sich offenbar auf mehreren Kanälen, die Spannungen mit der Islamische­n Republik zu reduzieren, auch weil im Falle eines Krieges ihre wertvollen Ölanlagen wohl am stärksten beschädigt würden.

Der Schmuggel von iranischem Benzin wiederum ist seit Jahren ein großes Problem für Teheran. Nach Angaben iranischer Medien verlassen jeden Tag acht Millionen Liter auf dunklen Kanälen das Land.

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