Eine Währung, die zur Waffe werden könnte
Abwertung von Chinas Währung lässt den Handelsstreit weiter eskalieren.
Es ist nicht ganz so einfach, das Kind beim Namen zu nennen. Das beginnt schon bei der Bezeichnung von Chinas Landeswährung: Yuan oder Renminbi – wie denn nun? Ganz so kompliziert ist es im Grunde nicht. Renminbi steht für „Volkswährung“und ist die offizielle Bezeichnung für Chinas Währung. Der Begriff Yuan wird in der Regel dafür verwendet, einen bestimmten Betrag zu beziffern, also beispielsweise den Preis für ein Essen im Restaurant. Yuan ist also das Wort für die Zahleinheit. Es gibt aber auch eine historische Komponente. Der Yuan war einst nämlich auch die offizielle Bezeichnung der Währung, das änderte sich 1949 als – kurz vor Ausrufung der Volksrepublik China – der Renminbi eingeführt wurde. Dass Chinas Währung dieser Tage unter besonderer Beobachtung steht, hat damit zu tun, dass sie zu einem Schlüsselspieler im immer erbitterter geführten Handelsstreit zwischen den USA und China geworden ist. Nachdem US-Präsident Trump eine Ausweitung der Strafzölle angekündigt hatte, sackte zu Wochenbeginn der Wechselkurs des Yuan zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit elf Jahren ab. Je schwächer der Yuan, desto günstiger werden chinesische Exporte, ein Wettbewerbsvorteil im globalen Handel, eine potenzielle „Waffe“im Zollstreit. Daher wirft Trump China „Währungsmanipulation“vor, was Peking brüsk zurückweist. Seit 2015 zählt der Yuan neben Dollar, Euro, Pfund und Yen zur fünften globalen Leitwährung. Es gibt aber gravierende Unterschiede: Chinas Währung wird strikt reguliert, der Kurs bewegt sich nicht frei. Die Zentralbank legt dafür täglich einen Wechselkurs zum Dollar fest. Schwankungen sind auf zwei Prozent nach oben oder nach unten begrenzt.