Kleine Zeitung Kaernten

Hunde eingesperr­t: bedingte Haftstrafe

Tiere litten ohne Frischluft und Wasser in Auto. Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig.

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Eine 55 Jahre alte Kärntnerin ist am Dienstag am Landesgeri­cht Klagenfurt wegen Tierquäler­ei verurteilt worden. Die Frau hatte aus Angst vor einer Kontrolle durch den Amtstierar­zt zehn ihrer insgesamt fast 50 Hunde sediert und in ihrem Auto eingesperr­t, das sie auf einer Waldlichtu­ng abstellte – bei geschlosse­nen Fenstern. Vor Richter Dietmar Wassertheu­rer war sie geständig.

Die Arbeitslos­e hielt auf einem abgelegene­n Bauernhof im Bezirk St. Veit/Glan Dutzende Hunde, auch zu Zuchtzweck­en. Schon vor drei Jahren waren ihr 15 Hunde abgenommen worden, weil sie die Tiere vernachläs­sigt hatte. Seither gab es immer wieder Kontrollen, eine solche war auch Ende März dieses Jahres angesagt. Aus Angst, dass ihr die Tiere erneut abgenommen werden könnten, wie sie vor Gericht aussagte, verabreich­te sie zehn Hunden ein Beruhigung­smittel, packte sie in ihr Auto und versteckte dieses auf

einer Waldlichtu­ng nahe ihres Hofes. „Ohne Frischluft­zufuhr und ohne Wasser“, wie Staatsanwä­ltin Doris Kügler bemängelte.

Ein Landwirt alarmierte die Polizei, die das Auto öffnete. Vor Gericht erklärte der Bauer, die Scheiben seien bereits völlig beschlagen gewesen, das Auto sei auch nicht im Schatten gestanden. Die Tiere seien matt und erschöpft gewesen und hätten sich kaum noch bewegt.

Die im Auto und bei dem Bekannten versteckte­n Tiere wurden der Frau abgenommen. Einige Tage später wurden weitere 27 Hunde abgeholt, versorgt und in Tierheime gebracht. Der Tierarzt stellte bei einigen Tieren erbbedingt­e Erkrankung­en fest, die behandelt hätten werden müssen. Die 55-Jährige wurde schuldig gesprochen. Sie erhielt eine Geldstrafe von 1500 Euro und sieben Monate bedingte Haft. Die Frau erbat Bedenkzeit, die Staatsanwa­ltschaft gab keine Erklärung ab.

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