Kleine Zeitung Kaernten

Der Franzose mit der deutschen Mentalität

Der LASK steht heute beim FC Basel vor der ersten großen Bewährungs­probe unter dem neuen Trainer Valerien Ismael.

- Von Hubert Gigler

Die Konstellat­ion entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie. Da verlässt der Erfolgstra­iner Oliver Glasner den LASK Richtung Wolfsburg, und im Gegenzug bekommen die Linzer einen Mann mit Wolfsburg-Vergangenh­eit. Und Valerien Ismael hat gleich von Beginn an seinen Charme ausgespiel­t. Die Linzer seien im Vorfeld nicht die einzigen Verhandlun­gspartner gewesen, aber der LASK war eben reizvoller für den Franzosen. „Der Verein hat Visionen, das hat man von Anfang an gespürt, bei der Spielphilo­sophie und auch mit dem Wunsch nach einem neuen Stadion“, erklärt der 43Jährige, der Österreich, wie er meint, schon seit einigen Jahren im Visier hatte. Von seinem Wohnort Erding aus unternahm er ständig Ausflüge ins Alpenland, nach Salzburg, Innsbruck oder Linz, um zu verfolgen, was sich dort zusammenbr­aut. „Der österreich­ische Fußball hat sich sehr gut entwickelt. Er verfügt vielleicht nicht über die Manpower wie Deutschlan­d, aber es

wird sehr profession­ell gearbeitet.“Das gelte auch für den LASK, der ab heute zum großen Sprung ansetzt, wenn es im Hinspiel der dritten Qualifikat­ionsrunde der Champions League gegen den von Ex-ÖFBTeamche­f Marcel Koller betreuten FC Basel geht.

Fußball soll Spaß machen und darf nicht ermüden, die Spieler nicht und die Fans schon gar nicht. Der Begriff der Doppelbela­stung findet keinen Anklang im Wort- und Gedankensc­hatz Ismaels. „Die Champions League ist doch keine Belastung, sie ist eine Belohnung für eine tolle Leistung“, sagt er. „Die Spieler freuen sich auf jedes Match.“Gleichzeit­ig weiß er, dass dem Powerfußba­ll Grenzen gesetzt sind. „Diese Art und Weise, Fußball zu spielen, ist extrem intensiv. Wir müssen die richtige Balance finden, sonst werden wir irgendwann Probleme bekommen. Es sind Erholungsp­hasen nötig“, sagt Ismael. Die Dosis macht das Gift, zu viel wäre schädlich.

Diese gegenüber dem aufwendige­n Stil unter Vorgänger Glasner reduzierte Spielweise war in den ersten beiden Bundesliga-Runden schon zu erkennen, ohne dass die spielerisc­he Qualität darunter gelitten hätte. Die Ergebnisse passten den Linzern ebenfalls perfekt ins Konzept. Der Sieg bei der Wiener Austria wurde auf souveräne Weise herausgeho­lt. Das nützte Ismael für einen charmanten Querverwei­s. Man

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