Ein energiegeladenes Concert spirituel in der Stiftskirche
Starker Beifall für das Ensemble Prisma unter der Leitung von Thomas Fheodoroff in Ossiach.
Concerts spirituels fanden in Paris gegen Ende des 18. Jahrhunderts an Tagen statt, an denen Opern aufgrund kirchlicher Feiertage nicht gespielt werden durften. Zu dieser Zeit war Joseph Haydn an der Seine längst ein Star. Nun ließ in der gut besuchten Ossiacher Stiftskirche das Prisma Ensemble unter der Leitung seines Gründers Thomas Fheodoroff so ein Concert spirituel wieder aufleben und Haydns „Feuer-Sinfonie“Nr. 59 erklingen. Wobei der rätselhafte Titel wieder einmal nicht vom Komponisten stammt. Eine Erklärung für den Titel wäre eine Aufführung als Zwischenaktmusik bei einem Schauspiel „Die Feuersbrunst“im Schloss Esterháza.
Jedenfalls wussten die Musiker dieses Werk, wie auch die sonstigen Stücke des Abends, abgesehen von kleineren Präzisionsmängeln, ungemein energiegeladen und spielfreudig wiederzugeben. Etwa auch Mozarts Divertimento KV 251, das sogenannte „Nannerl-Septett“(zum 25. Namenstag der Schwester komponiert) und das mit Eleganz musizierte Violinkonzert KV 218, bei dem Fheodoroff auch als Solist mit Virtuosität glänzte.
Dann wurde es auch noch „exotisch“, denn es erklang die anspruchsvolle Sinfonia concertante op. 13 des aus der Karibik stammenden MozartZeitgenossen Joseph Bologne, Chevalier de Saint Georges. Für den starken Beifall gab es den Finalsatz von Haydns Sinfonie Nr. 64 „Tempora mutantur“als Zugabe.