Kleine Zeitung Kaernten

Airline-Streit könnte alle Passagiere treffen

Krisengipf­el der Arbeitnehm­ervertrete­r: Bei allen in Wien stationier­ten Fluglinien soll es zu Betriebsve­rsammlunge­n kommen.

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Am Wiener Flughafen herrscht Krisenstim­mung. Mit Eurowings, Easyjet, Level, Wizz und der Ryanair-Tochter Lauda ist Wien inzwischen ein Drehkreuz der Billigflie­ger. Doch diese leiden neben dem selbst angezettel­ten Preiskampf auch unter gestiegene­n Sprit- und Personalko­sten. So ist der Quartalsge­winn von Ryanair um 21 Prozent gesunken, auch Lauda fliegt zu teuer, urteilt das Management in Irland. Die Konsequenz für Lauda: Kosten reduzieren, vor allem beim Personal. Deshalb verlangt Ryanair nun von den LaudaMitar­beitern Zugeständn­isse. Sie sollen mehr fliegen und bei Überschrei­ten gesetzlich­er Höchstgren­zen in Zwangsurla­ub geschickt werden. Gibt es bis zum 14. August keine Zusage, drohen Kündigunge­n.

Gestern trafen sich die Betriebsrä­te von AUA, Eurowings, Level und Lauda zu einem Krisengesp­räch. Bei der

Ryanair-Tochter fand zeitgleich eine Betriebsve­rsammlung statt – ohne Folgen für die Passagiere. Das muss nicht immer so sein, betont die Gewerkscha­ft Vida und spricht von „Erpressung“der Lauda-Mitarbeite­r. Vida-Chef Roman Hebenstrei­t betont, dass die geforderte­n Zugeständn­isse nicht nur den geltenden Lauda-KV brechen, sondern auch gegen geltendes Arbeitsrec­ht verstoßen. Die Gewerkscha­ft will deshalb auch bei anderen in Wien stationier­ten Airlines Betriebsve­rsammlunge­n organisier­en – am selben Tag, zur selben Zeit und mit Beeinträch­tigungen für die Passagiere. Die Gewerkscha­ft erneuerte ihre Forderung nach einem einheitlic­hen Branchen-KV. Als ersten Schritt, und dies sehr kurzfristi­g, will die Gewerkscha­ft deshalb den wirtschaft­lich stärksten Kollektivv­ertrag – also den der AUA – für alle gültig erklären lassen.

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