„Eine Botschaft, die zutiefst berührt“
Unheilbar Kranken letzte Wünsche zu erfüllen, sei ein wunderbares Projekt, finden Leserinnen.
Was für eine schöne Geschichte, trotz aller Tragik dahinter. Die Diagnose „unheilbar krank“ist immer niederschmetternd und reißt den Betroffenen meist den Boden unter den Füßen weg. Wer oder was hilft aber dabei, mit einer derartigen Diagnose weiter im Leben zu bleiben? Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen, Angehörige, Freunde – es braucht im besten Fall ein Netzwerk an vielen helfenden Händen, vertrauten Menschen und offenen Ohren. Die Leistung – sowohl physischer als auch psychischer Art –, die alle Professionellen gemeinsam mit den pflegenden Angehörigen vollbringen, kann wie so oft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Der Samariterbund Österreich ermöglicht seit zwei Jahren sogenannte „Wunschfahrten“für schwerst kranke Menschen. Was für ein wunderbares Projekt! Das wirklich Große daran ist für mich die Antwort auf die Frage: Was schenkt den betroffenen Menschen noch ein Glücksgefühl? Die Wünsche der schwer kranken Menschen sind meist sehr bescheiden, heißt es da. Vermeintlich triviale Wünsche, die ganz plötzlich nicht mehr so einfach zu realisieren sind.
Das ist die Botschaft, die zutiefst berührt und nachdenklich stimmt: Für sich klären, was wichtig ist. Dafür und für derart gewonnene Glücksgefühle zu spenden lohnt es sich jedenfalls! Mag. Helga ReichmannGitschthaler, Maria Elend
Wunderbare Beispiele
Ab 2012 habe ich selbst als ehrenamtliche Hospiz-Mitarbeiterin auf der Palliativstation der Elisabethinen meinen Dienst machen dürfen. Es war selbstverständlich, den Menschen, die am Ende ihres Lebens angekommen waren, „letzte Wünsche“zu erfüllen, so weit diese machbar waren.
Eine sehr junge Frau hatte sich gewünscht, noch ein Mal „barfuß in einem Bacherl zu gehen“. Im Krankentaxi, begleitet von einer Schwester und einem Pfleger, wurde sie zur Rettenbachklamm gefahren, wo sie, gestützt und begleitet, das kalte Wasser spüren durfte. Nie werde ich ihr Strahlen vergessen, als sie, wieder auf der Station angekommen, in ihrem Rollstuhl verkündete: „Das war der schönste Tag in meinem Leben!“Mit einer anderen Frau fuhr man, ebenfalls begleitet von Personal (auch ein Arzt war dabei), noch ein Mal auf ihren Hof, damit sie sich von ihren vielen Katzen verabschieden konnte. Wieder zurück, ist sie selig und glücklich noch am selben Nachmittag verstorben. Eine andere hatte sich gewünscht, mit ihrer Familie ihren runden Geburtstag zu feiern. Nur möglich, weil die ganze Station heimlich und gerne diesen Tag vorbereitet hat. Mit Ehemann und Kindern, Torte und Luftballons wurde gefeiert, sogar ein Schluck Sekt war dabei. Diese Beispiele ließen sich noch beliebig fortsetzen.
Maria Stahl, Graz
Fairnessabkommen
„Wider den Schmutzkübel“, 4. 8. Mich betrübte die Meldung, dass man sich ein Fairnessabkommen wünscht. Etwas eigentlich selbstverständlich Erscheinendes muss immer wieder gefordert werden. Wahrlich ein Armutszeugnis. Ist es so, dass der Schelm von den anderen so denkt, wie er selbst ist? Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück. Man muss sich für die eigenen Vertreter schämen.
Eckhard Lukesch, St. Stefan
(Nicht) Gut leben
„Wie dem Planeten die Luft ausgeht“, 29. 7. Der o. g. Bericht zeigt mit wenigen Fakten auf, dass wir weit über den Verhältnissen leben. Das ist aber nicht gleichzusetzen mit „zu gut“zu leben. Was ist so gut daran, sich leisten zu können, via Internet die beliebigsten Waren bis an die Haustüre liefern zu lassen, um sie so lange zu retournieren, bis es dann passt? Was ist so gut daran, sich mit dem Übergewicht und der Gesundheit herumzuschlagen? Was ist so gut daran, anstelle der natürlich wachsenden Pflanzenfasern als Basis von Textilien schwerst verrottbares Mikroplastik einzusetzen?
Könnte man regionale Produkte den Regionen lassen, anstelle komplexer Exporte von zerlegten Waren fördern, oder Arbeitsplätze mittels Informationstechnologie vernetzen und ortsunabhängig in größerem Ausmaß gestalten, würden Fahrtzeiten zu Freizeiten.
Weniger von Vielem und mehr von Wenigem würde vieles möglich „und noch besser“machen!
DI Dr. Herbert Wiederschwinger,