Nach Firmenpleite eines ehemaligen Kärntner Finanzreferenten schauen mehr als 200 Betroffene durch die Finger.
Ex-Finanzreferent Karl Pfeifenberger ging mit zwei Personalfirmen in Konkurs. 355 Betroffene forderten 6,3 Millionen Euro – teils vergeblich.
Das unternehmerische Desaster von Karl Pfeifenberger, ehedem für die FPÖ Finanzreferent von Kärnten, steht vor dem Endpunkt. Ein Insolvenzverfahren ist beendet, das zweite steht „kurz vor dem Abschluss“, wie der niederösterreichische Rechtsanwalt und Masseverwalter Thomas Wanek der Kleinen Zeitung bestätigt. Es geht um zwei Firmen, um insgesamt 378 Gläubiger und Dienstnehmer
um rund 6,3 Millionen Euro an Forderungen.
Begonnen hat die Misere im Jahr 2017: Pfeifenberger war Geschäftsführer zweier Firmen, der CA Industrietechnik Korlatolt Felelössegü Tarsasag mit einer Niederlassung in Csurgo (Ungarn) und der CA Industrietechnik GmbH mit Sitz Biedermannsdorf (Niederösterreich). Beide stellten Arbeitskräfte für den Metall- und Maschinenbau zur Verfügung. Laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) soll es zwischen der „ungarischen“Firma und ihrem wichtigsten Auftraggeber zu Differenzen gekommen sein. Diese endeten mit der Pleite von Pfeifenbergers Firma und hatten fatale Folgen für die „österreichische“CA Industrietechnik. Nachdem deren Hausbank Kredite fällig stellte, ging auch diese in Konkurs.
Von der Insolvenz
in Ungarn waren laut AKV 23 Gläubiger und 184 Dienstnehmer betroffen. Sie forderten insgesamt 4,9 Millionen Euro. Anerkannt wurden rund 2,7 Millionen Euro. Gebracht hat es allerdings nichts. Es war nämlich überhaupt kein Geld da. Alle Insolvenzgläubiger, darunter 84 ausländische Dienstnehmer, gingen komplett leer aus. Das Versowie fahren wurde vom Konkursgericht in Wiener Neustadt mangels Kostendeckung Anfang Juni geschlossen.
Ein wenig besser sieht es nach der Pleite bei der CA Industrietechnik GmbH aus, wie Masseverwalter Wanek erklärt. Die 171 Gläubiger haben insgesamt 2,65 Millionen Euro gefordert, rund 2,32 Millionen Euro wurden auch anerkannt. Davon entfallen rund 800.000 Euro auf die Forderungen von 138 Dienstnehmern. Mittlerweile hat Wanek das „Vermögen der CA Industrietechnik GmbH einschließlich des Liegenschaftsobjektes in Maria Saal verwertet“. Damit können die Konkursgläubiger mit einer Quote von etwa 15 Prozent rechnen, so der Masseverwalter.