Kleine Zeitung Kaernten

Uhrwerk Orange

Zum vierten Mal gastiert die MotoGP auf dem Red-Bull-Ring, seit 2016 ist KTM in der höchsten Klasse vertreten. Aber noch ist den Österreich­ern der Durchbruch nicht gelungen.

- Von Gerhard Hofstädter

Der Red-Bull-Ring hat schon seit Jahren eine magnetisch­e Wirkung auf alle Motorsport­fans. Eine richtige Talfahrt hat es nie gegeben. Hin und wieder sind die Zuschauerz­ahlen wohl unter 100.000 gesunken, aber heuer gibt es wieder einen gewaltigen Fanansturm. Schon beim Formel-1-Rennen Ende Juni wurden Superwerte erzielt. Und durch den „Heimsieg“von Max Verstappen im Red-Bull war der Motorsport und der Ring wieder Tagesgespr­äch.

Ein ähnliches Schauspiel sollte sich an diesem Wochenende wiederhole­n. Optisch wird es nicht viel Unterschie­d zum Formel-1-Rennen geben. Denn auf der einen Seite färben die holländisc­hen Fans die Tribünen in Orange, beim MotoGP-Rennen sind es eben die KTM-Fans. Der Zweiradher­steller aus Mattigfran­zösische

hofen karrt viele, viele Händler, Kunden und Freunde zum Ring, die gleich eine eigens dafür geschaffen­e Tribüne im Innenberei­ch füllen.

Nur auf den durchschla­genden Erfolg warten die rot-weißroten Motorradfa­ns noch. Zuletzt erreichten Johann Zarco und Pol Espargaro in Brünn noch die sensatione­llen Startplätz­e drei und fünf. Zum Teil wohl auch wegen der unterschie­dlich feuchten Bedingunge­n. Aber Zarco war da immerhin schneller als Andrea Dovizioso auf der Werks-Ducati.

So ganz haben die Qualifying­sResultate der Realität nicht entsproche­n. „Die Wetterkapr­iolen in Brünn waren für uns möglicherw­eise ein Vorteil. Eine erklärende Standortbe­stimmung waren die Platzierun­gen aber nicht“, gab auch Motorsport­chef Pit Beirer ganz offen zu. Aber wenn auch gerade der Neuzugang im Werksteam während der 2019er-Saison ein bisschen ein Problemkin­d zu sein scheint, fängt er mittlerwei­le an, sich halbwegs auf der KTM wohlzufühl­en. Die Yamaha, die er im Vorjahr gefahren war, kam seinem Stil doch viel mehr entgegen. Aber Testfahrer Dani Pedrosa hat in den letzten Tests im Juli ein Paket speziell für Johann Zarco ausgearbei­tet.

Dennoch folgte nach dem erfreulich­en Training im Rennen eine schlimme Ernüchteru­ng. Schon in der ersten Runde verlor Zarco in Brünn neun Plätze, nach der achten Runde war er auch schon aus den Punkteräng­en gepurzelt.

Auch Pol Espargaro kam nicht unter die Top Ten. Beide KTMFahrer klagten über nachlassen­den Grip am Hinterreif­en. Bei den Tests noch diese Woche in Brünn wurde demnach viel an der Hinterachs­e ausprobier­t. Damit sollte man für Spielberg gerüstet sein.

Bis 2020 hat der Red-Bull-Ring auch noch einen MotoGP-Vertrag, wie mit der Formel 1. Für 2021 wird neu mit Rechteinha­ber Dorna verhandelt. Nach den guten Shows, die es zu sehen gab, sollte es weitergehe­n.

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