Um Bruchteile einer Sekunde
Es liegt nicht nur an den für August typischen warmen Temperaturen, dass der Sommer-Grand-Prix der Motorrad-WM in Spielberg zu den heißen Aufregern des Motorsports zu zählen ist. Es sind die überaus spannenden Rennen, die Jahr für Jahr so um die 200.000 Fans anlocken.
Im Vorjahr gewann ein gewisser Jorge Lorenzo, noch als Ducati-Werkspilot, vor Marc Marquez. Sein Vorsprung: 0,130 Sekunden. Ein Jahr davor, 2017, rettete Andrea Dovizioso 0,176 Sekunden vor Marquez über die Ziellinie. Nur im ersten Jahr, 2016, war der Vorsprung von Sieger Andrea Iannone mit 0,938 Sekunden etwas größer. Da war aber auch Dovizioso, sein italienischer Teamkollege, Zweiter. Und die beiden Ducati-Fahrer haben sich in der letzten Runde das Leben nicht mehr sonderlich schwer gemacht.
Heuer überschwemmen wieder Zigtausende Motorradfans den Red-Bull-Ring. Wohl wissend, dass allein das Layout des fantastisch in die Hügellandschaft gebetteten Kurses für aufregende Rennen sorgt. Und für die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit von 186,9 km/h, aufgestellt von Andrea Iannone im Qualifying von 2016.
Die Kombination aus langsameren Kurven und langen Geraden gestaltet die Rennen so offen, weil es genügend Überholmöglichkeiten gibt. Da fehlt es selbst der hin und wieder kritisierten Formel 1 nicht an besonders knappen Duellen, der MotoGP schon gar nicht.
Dazu kommt die Dichte der Atmosphäre, die den „Großen Preis von Österreich“zu einem „must see“macht. Es ist fast schon Verpflichtung, in Spielberg dabei sein zu müssen, wenn man etwas übrighat für schnelle Runden auf zwei oder vier Rädern.
Natürlich ist es nicht nur die MotoGP, die spannende Rennen zu bieten hat. Auch in den kleineren Klassen Moto2 und Moto3 sind die Positionen von der ersten bis zur letzten Runde heiß umkämpft. So gewann im Vorjahr in der Moto2 Francesco Bagnaia 0,2 Sekunden vor Miguel Oliveira mit der Werks-KTM, in der Moto3 hatte Marco Bezzecchi mit 0,473 Sekunden fast schon einen Respektabstand auf Enea Bastianini. Und das wird auch an diesem Wochenende nicht anders sein. Dazu sind noch die MotoE und der KTM Rookies Cup zu sehen.