Supertaifun trifft auf Schanghai
Der Sturm „Lekima“bedroht die chinesische Ostküste. Für die Gegend um Schanghai haben Behörden die höchste Warnstufe ausgegeben.
Auf sozialen Medien war gestern ein Video populär, dass die Zerstörungskraft des Sturms „Lekima“illustriert. Zu sehen war ein Oktopus, der auf der Windschutzscheibe eines Autos klebte. Offenbar war das Tier von den Sturmböen an Land geweht worden. Der als Supertaifun eingestufte Sturm soll heute früh auf Chinas Ostküste treffen. Die lokalen Behörden riefen vorsorglich die höchste
aus. Bahnverbindungen in der chinesischen Millionenmetropole Schanghai und in der Provinz Zhejiang wurden vorsorglich gestrichen, wie die chinesische Wetterbehörde CMA mitteilte. „Lekima“ist bereits der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr.
Das Sturmzentrum befand sich Freitagmittag noch etwa 290 Kilometer südöstlich der Stadt Wenling in der südchinesischen Küstenprovinz Zhejiang. „Lekima“erreichte Geschwindigkeiten von deutlich mehr als 200 Kilometern pro Stunde und soll noch stärker werden.
Meteorologen gingen davon aus, dass der Taifun im Laufe des heutigen Tages in Richtung Nordwesten an der chinesischen Küste entlangzieht. Betroffen sein könnten laut CMA vor allem die Provinzen Zhejiang, Fujian, Jiangsu, Shandong und die Stadt Schanghai. StarkWarnstufe
regen und Überflutungen werden für die Provinzen entlang der Route erwartet.
Fluglinien setzten ihre Flüge aus, bis zum Abend waren es bereits mehr als 700. Schiffe, die noch vor der ostchinesischen Küste unterwegs waren, liefen in sichere Häfen ein oder begaben sich in sichere Zonen auf dem Meer.
Am Freitag zog „Lekima“bereits über den Norden Taiwans hinweg. Mindestens neun Menschen wurden verletzt. Ein Mann starb, als er von einem Baum zu Boden gerissen wurde. 80.000 Haushalte waren vorübergehend ohne Strom. Bäume wurden entwurzelt. In einigen Regionen kam der Bahnverkehr zum Erliegen, im Land fielen mehr als 518 Flüge aus.
Im Jahr 2018 war der verheerende Taifun „Mangkhut“über Ostasien gefegt. Die chinesischen Behörden hatten damals 2,4 Millionen Menschen in Sicherheit bringen lassen. Im Norden der Philippinen starben mindestens 59 Menschen.