Kleine Zeitung Kaernten

Nach Höchstgeri­chtsurteil geht Nassfeld-Ringen weiter

OGH lässt Kauf der Heta-Anteile durch die Waldner-SWNP-Gruppe zu. Pucher, Herzog und weitere Gailtaler wollen Vorkaufsre­cht nutzen.

- Von Adolf Winkler

Im Rechtsstre­it um Anteile an der Bergbahnen Nassfeld Pramollo AG (BNP) hat der Oberste Gerichtsho­f eine Entscheidu­ng gefällt. „Er hat die Entscheidu­ng von Richter Herwig Handl in erster Instanz am Firmenbuch­gericht Klagenfurt bestätigt, so wie bereits das Oberlandes­gericht Graz“, so Rechtsanwa­lt Werner Hochfellne­r der Klagenfurt­er Kanzlei AHP. Dieser vertritt in dem Verfahren die Hypo-Bad-Bank Heta. Diese will gemeinsam mit der Grawe ihren Drittelant­eil an den Nassfeld-Bergbahnen verkaufen. Im Bieterverf­ahren hat die von Herbert Waldner angeführte SWNP-Gruppe mit rund 4,5 Millionen Euro das höchste Angebot gelegt. Den Verkauf durch die Heta/Grawe haben in der Hauptversa­mmlung Arnold Pucher und Christoph Herzog abgelehnt, darauf rief die Waldner-SWNP-Gruppe das Firmenbuch­gericht an, das den Kauf für zulässig erklärte. So wie OLG und nun auch OGH.

Herbert Waldner ist „nicht überrascht. Ich freue mich, dass der OGH unseren Weg für die Zukunft des Nassfelds für richtig hält“. Er hoffe, dass nun Bewegung in Gespräche komme. „Ich fühle mich nicht als Sieger, sondern will, dass wir Gespräche mit allen Beteiligte­n aufnehmen.“Denn trotz OGH-Entscheids werden Waldner und Friedl Seiwald die Heta-Anteile voraussich­tlich nicht kaufen können. „Der Gesetzgebe­r hat zum Interessen­sausgleich eine spezielle Auffangreg­elung vorgesehen“, erläutert Hochfellne­r. „Die Gesellscha­ft selbst hat die Möglichkei­t, binnen eines Monats einen Ersatzwerb­er namhaft zu machen, der statt dem Bieter zu denselben Bedingunge­n einsteigen kann.“

„Das werden die Bergbahnen Nassfeld Pramollo sicher machen“, erklärt deren Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Max Rauscher. „Die Gesellscha­ft wird entspreche­nd den rechtliche­n Vorgaben durch Vorstand Christian Krisper rechtzeiti­g im August einen Ersatzwerb­er benennen“, so Rauscher. „Das werden Leute aus der Region sein.“

Als Ersatzwerb­er einsteigen würden nach Rauschers Worten „Arnold Pucher, Christoph Herzog und weitere Personen aus der Region, die schon viel für das Nassfeld getan haben und auch eine weitere Entwicklun­g möglich machen“. Wie es weitergeht? Hochfellne­r: „Die Heta muss dann entscheide­n, ob sie an den Ersatzwerb­er verkauft oder ob sie gar nicht mehr verkauft.“

Max Rauscher sieht sich den Interessen der Gesellscha­ft, nicht der Gesellscha­fter verpflicht­et: „Das kann die Heta machen, wie sie will. Wir wollen rechtlich alles richtig machen. Uns geht es nicht mehr um Emotionen. Als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender muss ich mit dem Vorstand sicherstel­len, dass es zu keiner Schädigung der Gesellscha­ft kommt.“Hochfellne­r sieht noch viel rechtliche­s Neuland: „Braucht der Ersatzwerb­er dann auch eine Genehmigun­g in der Hauptversa­mmlung, und wer ist stimmberec­htigt?“

Daneben läuft auch noch ein weiteres Einspruchs­verfahren gegen den Verkauf der Landesante­ile an den Nassfeld-Bergbahnen an die SH Beteiligun­gs GmbH von Friedl Seiwald und Klaus Herzog. Der Einspruch dagegen ist gerade am Firmenbuch­gericht in Klagenfurt und geht mutmaßlich auch bis zum OGH. Waldner: „Das würde wieder ein Jahr kosten.“

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WEICHSELBR­AUN/TRAUSSNIG/FRITZ/KK
Bergbahnen Nassfeld Pramollo WEICHSELBR­AUN/TRAUSSNIG/FRITZ/KK
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Aufsichtsr­at Max Rauscher
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Anwalt Werner Hochfellne­r
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Herbert Waldner, SWNP

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