Vom Altern einer Herrscherin
Jubel für die Wiederaufnahme von Händels „Alcina“.
Seit 2012 leitet die römische Mezzosopranistin Cecilia Bartoli die Salzburger Pfingstfestspiele. Dort hatte sie heuer mit Georg Friedrich Händels melancholischer Oper „Alcina“begeistert, die von der Männern gegenüber grausamen Zauberin Alcina und deren allmählichem Machtverlust erzählt.
Wie immer wird die Opernproduktion auch im Sommer gezeigt. Bei der Premiere der Wiederaufnahme am Donnerstag im Haus für Mozart wurden „Diva“Bartoli und ihr Team ebenfalls mit Standing Ovations bedacht. Regisseur Damiano Michieletto gelingt mit dem Bühnenbildner Paolo Fantin ein so effektvoller wie geschickter Mittelweg zwischen psychologischer Deutung und unterhaltsamem Bestaunen starker, assoziativer Bilderwelten.
Von den Solisten ist zu allererst Philippe Jaroussky als Ruggiero zu nennen, dessen Falsett schlichtweg makellos ist. „Chefin“Bartoli in der Titelrolle ist musikalisch und schauspielerisch eine Klasse für sich. Und Kristina Hammarström lieferte als Bradamante die fetzigsten Koloraturen, wofür sie heftig bejubelt wurde. Gianluca Capuano dirigierte das Barockorchester Les Musiciens du Prince-Monaco umsichtig und sorgte hier für schlanke, da für sinnlich-saftige Klänge.
„Alcina“von G. F. Händel. Heute, 13., 16. und 18. August, Haus für Mozart. Karten: Tel. (0662) 8045-500.salzburgerfestspiele.at