Was bei einer Sepsis im Körper passiert
Was die „Blutvergiftung“auslöst und wer besonders gefährdet ist.
Etwa 7000 Menschen sterben in Österreich jedes Jahr an einer Sepsis – trotzdem werde diese gefährliche Folge einer Infektion noch immer unterschätzt, sagen Experten. Was dabei im Körper passiert: „Bei der Sepsis reagiert der Körper mit einer überschießenden Immunantwort auf eine Infektion“, erklärt Infektiologe Robert Krause. Der Körper versucht, sich gegen Keime zu wehren, die Folge ist jedoch, dass die Organe des Körpers nicht mehr richtig funktionieren. Leber, Niere, Herz, Gehirn: Alle Organsysteme können kaputtgehen. Daher gilt die Sepsis auch als schwerste Komplikation, die durch eine Infektion ausgelöst werden kann. Sei es ein Harnwegsinfekt oder eine Lungenentzündung: „Eine Sepsis kann immer auftreten, wenn es Infektionsherde im Körper gibt“, sagt Intensivmediziner Philipp
Metnitz. Besonders groß ist die Gefahr, wenn der Patient ein geschwächtes Immunsystem hat. „Auch bei Operationen kann es passieren, dass Keime in den Körper gelangen und zu einer Sepsis führen“, sagt Metnitz. Die typischen Warnzeichen: Verwirrtheit, veränderte Atmung, ein auffälliger Blutdruck.
zählt vor allem: Zeit. „Bei der schwersten Form der Sepsis sollte die Antibiotika-Therapie so rasch wie möglich, am besten innerhalb einer halben Stunde, beginnen“, sagt Metnitz. Die Prognose – ob ein Patient eine Sepsis überlebt – hängt neben der akuten Situation auch vom Risiko ab, das der Patient bereits mitbringt. Sind zum Beispiel Organe wie Lunge, Leber oder Niere bereits vorgeschädigt, besteht ein erhöhtes Risiko.