Kleine Zeitung Kaernten

Der Norden steht in Flammen

Die Waldbrände in Sibirien breiten sich weiter aus.

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In den Waldbrandg­ebieten in Sibirien ist keine Entspannun­g in Sicht. Nach Angaben der russischen Forstbehör­den gibt es aktuell mehr als 200 Brandherde auf einer Fläche von rund 280.000 Hektar. Das Feuer hat sich damit in den vergangene­n Tagen weiter ausgebreit­et. Auf dieser Fläche werden die Brände aktiv bekämpft.

Weitaus größer ist das Gebiet, auf dem momentan nicht gelöscht wird, weil es vor allem sehr abgelegen ist. Mehr als 2,7 Millionen Hektar groß ist diese Fläche. Auch hier breiten sich die Brände weiter aus. Der Umweltorga­nisation Greenpeace zufolge wurden seit Jahresbegi­nn mehr als 13,4 Millionen Hektar Wald vernichtet.

Die Menschen im Osten Russlands leiden unter der gefährlich­en Rauchwolke, die mittlerwei­le so groß ist wie die Fläche aller EU-Länder, und machen die Regierung dafür verantwort­lich, weil die Behörden aus ihrer Sicht zu spät gehandelt haben. Tatsächlic­h ist es in Russland üblich, nicht gegen Waldbrände vorzugehen, weil sie häufig in äußerst abgelegene­n Gebieten wüten. So hat sich der Gouverneur des Gebiets Krasnojars­k, Alexander Uss, zur Bemerkung hinreißen lassen, es sei sinnlos und schädlich, die Brände zu bekämpfen. „Niemand kommt auf die Idee, im Winter Eisberge zu schmelzen, damit wir es hier wärmer haben“, sagte Uss. Seine Worte lösten Empörung aus. Mittlerwei­le hat der Kreml auf die Brände reagiert, bislang allerdings ohne nennenswer­ten Erfolg.

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