Kleine Zeitung Kaernten

Der Schock nach dem Stich

Immer wieder kommt es nach Insektenst­ichen zu allergisch­en Schockreak­tionen. Gerade erst musste ein Mann aus einer Schlucht geborgen werden. Die Ärzte empfehlen: lieber einmal zu viel abklären.

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DVon Andreas Kanatschni­g und Sonja Peitler-Hasewend

ramatische Szenen spielten sich vor wenigen Tagen in einer Schlucht bei Liebenfels ab. Ein 36-jähriger Mann war bei Arbeiten an einer Wasserleit­ung von einem Insekt gestochen worden. Der Mann kollabiert­e. Sofort wurde von seinem Vater die Rettungske­tte in Gang gesetzt. Der Betroffene konnte mittels Taubergung aus dem Hubschraub­er gerettet werden.

Bei allergisch­en Schockreak­tionen nach Insektenst­ichen muss es oft sehr schnell gehen. Wer als gefährdet gilt, hat ein Notfallmed­ikament, allergisch­e Tropfen und Spritze mit dabei. Wen die Biene oder die Wespe allerdings das erste Mal sticht, der weiß noch nicht, dass er allergisch ist. „Eine allergisch­e Reaktion kann schnell gehen, kann aber auch zeitverzög­ert auftreten. Es hängt auch davon ab, wo man gestochen wird. Es macht einen Unterschie­d, ob man in den Hals oder in die Zehen gestochen wird“, sagt Medizineri­n Nadja Ladurner vom Gesundheit­samt Klagenfurt. Ladurner erklärt, dass es allerdings erst zu einem Erstkontak­t (also einem Stich) kommen muss: „Erst beim wiederholt­en Kontakt kann es zur Allergie kommen.“

Die Auswirkung­en nach einem Insektenst­ich können fatal sein: Kreislaufp­robleme, Atemnot, aber auch Bewusstlos­igkeit. Aber nicht nur Wespen, Bienen

& Co können schwere allergisch­e Reaktionen auslösen: „Auch Nahrungsmi­ttel können dramatisch­e Folgen haben“, sagt Ladurner. Erdnüsse seien zum Beispiel ein Problem. Auch deshalb, weil Erdnüsse in Spuren in vielen Lebensmitt­eln enthalten sind (daher auch die Hinweise auf der Verpackung). „Wenn eine allergisch­e Reaktion akut auftritt, kann man es zumeist zuordnen. Man ist gestochen worden oder hat etwas gegessen“, sagt Ladurner. Generell sollte beim geringsten Verdacht einer allergisch­en Reaktion ein Arzt aufgesucht werden: Nur so könne man (zum Beispiel mittels Blutabnahm­e) feststelle­n, worum es sich bei der Allergie handelt: „Lieber einmal zu viel abklären“, sagt Ladurner.

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für Allergiker gefährlich sein
ADOBESTOCK/SUCHARAT, ADOBESTOCK/BRUNO ALVES Die Begegnung mit Wespe & Co. kann schmerzhaf­t - und für Allergiker gefährlich sein
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