Meisterliche Interpretationen von jungen Ensembles
Internationale Musikstudenten begeisterten mit Werken von Schumann, Weinberg & Co. im Warmbaderhof.
Musik kann Völker verbinden. Darauf setzte Daniel Barenboim bei der Gründung seines West-Eastern Divan Orchestra mit israelischen und palästinensischen Musikern, darauf hoffte Claudio Abbado, als er das Gustav Mahler Jugendorchester ins Leben rief. Der steirische Cellist Meinhard Holler versuchte es vor 18 Jahren im Kleinen. Entsetzt vom Krieg in den Balkanstaaten und seinen Folgen, gründete er Colluvio, eine Kammermusikakademie, die junge Musikerinnen und Musiker aus verfeindeten Ländern in der Arbeit an Meisterwerken der Musikliteratur zusammenbringen sollte.
Die Teilnehmer der 18. Ausgabe
dieser Akademie brachten am Samstag im Parksalon des Warmbaderhofs die Früchte ihrer zehntägigen Zusammenarbeit zu Gehör. Erlesene junge Talente im Alter zwischen 19 und 25 Jahren aus Polen, Serbien, Kroatien, aus der Ukraine und Russland, aus Malaysia, Australien und Großbritannien interpretierten Klavier-Trios von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann. Das abschließende, fast einstündige Klavierquintett des 1996 verstorbenen Mieczysław Weinberg brachte nicht nur das Potenzial dieser Talente ans Licht, es holte zudem das Werk eines Komponisten ins Bewusstsein zurück, das zu Unrecht lange vergessen war.
1944 komponiert, vereint das Quintett die hämmernde Rhythmik von Weinbergs Freund und Komponistenkollegen Dmitri Schostakowitsch mit tief melancholischer Melodik und folkloristischen Einschüben.
Unter der prominenten Zuhörerschaft: Ex-Staatsoperndirektor Ioan Holender, Mezzosopranistin Bernarda Fink, der Chef der BundestheaterHolding Christian Kircher und Stadttheaterintendant Florian Scholz.
Die Ensembles reisen nun zu Gastspielen nach Deutschland, anschließend gastieren sie in Wien, Budapest, Lemberg und Belgrad. Infos über die verdienstvolle Initiative finden Sie unter www.colluvio.com.