Kleine Zeitung Kaernten

Tumblr und die Story eines großen Verlustes

Blogplattf­orm 2013 von Yahoo um eine Milliarde gekauft, jetzt um 20 Millionen verkauft.

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Es ist eine Geschichte, die besonders ansehnlich demonstrie­rt, wie schnell sich Firmenwert­e verändern können – vor allem wenn ihr Geschäftsm­odell besonders eng mit Virtuellem verbunden ist. 2013 übernahm der InternetKo­nzern Yahoo die aufstreben­de Blogplattf­orm Tumblr. Auf dieser können Nutzer schnell und unkomplizi­ert Texte, Bilder, Zitate oder einfach nur Links sammeln und als Weblog veröffentl­ichen. Die damalige Yahoo-Chefin Marissa Mayer wollte dringend mehr junge Nutzer zu dem Web-Pionier lotsen und war deswegen bereit, gut eine Milliarde Dollar (aktuell knapp 900 Millionen Euro) für Tumblr hinzublätt­ern.

Tumblr, erst 2007 von David Karp und Marco Arment gegründet, wurde unter dem Dach von Yahoo allerdings nicht zur Erfolgsges­chichte

wie etwa die von Facebook für einen ähnlichen Betrag gekaufte Fotoplattf­orm Instagram. Yahoo kämpfte auch weiter mit sinkenden Werbeerlös­en und verkaufte nach langem Niedergang 2017 das gesamte Webgeschäf­t an Verizon.

Auch dort nahmen Tumblr & Co. keine Fahrt auf, wodurch jetzt der nächste Eigentümer zum Zug kommt. Und zwar wird Tumblr von Automattic gekauft. Also von jenem Unternehme­n, das auch hinter der bekannten Blogging-Software WordPress steckt. Besonders interessan­t scheint der Verkaufspr­eis. Nach Informatio­nen der Website Axios liegt dieser „deutlich unter 20 Millionen“. Der Betrag sei für Verizon nicht bedeutend, schreibt auch das „Wall Street Journal“über den Verkauf des einstigen Milliarden­konzerns.

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