Kleine Zeitung Kaernten

Gute Tipps für den Familienur­laub mit dem Vierbeiner.

Was man wissen muss, bevor der Hund auf Reisen geht: acht tierisch gute Tipps für den Familienur­laub mit Vierbeiner.

- Von Karin Riess

1 Eignet sich jeder Hund, um mit ihm auf Urlaub zu fahren?

ANTWORT: Ob der Hund mit seiner Familie auf Reisen geht, entscheide­t er in letzter Instanz selbst. „Viele Tiere sind gerne mit ihren Menschen unterwegs. Aber für eines, das schon auf kurzen Strecken nicht gerne Auto fährt oder gar reisekrank wird, ist das ein großer Stress“, sagt Kurt Frühwirth, Präsident der Österreich­ischen Tierärztek­ammer. „Für einen Hund, der sich vor fremden Menschen oder Situatione­n fürchtet, sind auch Zugoder Flugreisen keine Freude.“Zwar kann man mit den Hunden vieles trainieren, aber nicht aus jedem wird ein Globetrott­er.

2 Was gilt es vor

der Abreise zu beachten?

ANTWORT: Einen Urlaub mit Hund sollte man gründlich planen: „Wir erleben immer wieder, dass Besitzer ihre Hunde zu kurzfristi­g vor der Abreise in den Urlaub in die Praxis bringen und sich nicht über die Einreisebe­stimmungen informiert haben“, sagt Frühwirth. Aufgefrisc­hte Impfungen entfalten dann noch nicht ihren vollen Schutz, was gerade in Südeuropa wichtig ist, wo vermehrt Infektions­krankheite­n wie zum Beispiel Leishmanio­se auftreten, die durch Sandfliege­n oder Zecken übertragen werden. Zudem können für die Einreise zusätzlich­e Behandlung­en, Tests oder Dokumente erforderli­ch sein (Überblick im Infokasten unten), die mehr Vorlauf benötigen.

3 Worüber sollte man sich informiere­n, bevor es losgeht?

ANTWORT: Damit es vor Ort zu

keinen bösen Überraschu­ngen kommt, sollte man sich vorab auch über die Bestimmung­en in der Urlaubsreg­ion informiere­n. Zum Beispiel: An welchen Stränden oder in welchen Attraktion­en sind Hunde erlaubt? Gibt es hundefreun­dliche Hotels? Wie ist die tierärztli­che Versorgung?

4 Worauf muss man bei der Ernährung unterwegs achten?

ANTWORT: Wie beim Zweibeiner kann die Nahrungsum­stellung auf einer Reise auch Tieren zu schaffen machen. „Man sollte also genügend Futter von zu Hause mitnehmen, damit man Zeit hat, herauszufi­nden, wo man die angestammt­en Sorten kaufen kann“, rät Frühwirth. Bei Hunden, die nur wenige Sorten vertragen oder spezielles Futter brauchen, kann es notwendig sein, dass man die Ration für die ganze Urlaubsdau­er einpackt. Ebenfalls wie beim Menschen gilt: In Ländern, in denen es nicht empfohlen wird, das Leitungswa­sser zu trinken, gehört es auch nicht in den Napf. Stattdesse­n: abkochen oder stilles Wasser aus der Flasche nehmen.

5 Was gehört ins Hunde-Handgepäck?

ANTWORT: Leine und Maulkorb, Näpfe oder das Lieblingss­pielzeug müssen immer mit auf Reisen gehen. Geht es in heiße Gefilde, sollte man bei Hunden mit wenig dichtem Fell auch an Sonnencrem­e denken. Nach dem Baden im Meer sollte man das Salz mit Hundeshamp­oo aus dem Fell waschen. „Zudem ist es ratsam, eine kleine Reiseapoth­eke mit dem Tierarzt zusammenzu­stellen“, sagt Frühwirth.

6 Wie gestaltet man lange Autofahrte­n für den Hund möglichst angenehm?

ANTWORT: Wer mit dem Auto, Wohnmobil oder -wagen anreist, sollte auf ausreichen­d Pausen und Wasser sowie Hitzeschut­z achten. Das bedeutet aber nicht, die Klimaanlag­e voll aufzudrehe­n oder die Fenster zu öffnen: „Zugluft kann zum Beispiel zu Bindehaute­ntzündunge­n führen“, sagt Frühwirth. Daher verlegt man längere Etappen am besten auf die Morgen- oder Abendstund­en. Wichtig ist auch, dass der Hund gut gesichert ist: am besten in einer speziellen Transportb­ox.

7 Was muss man wissen, bevor man mit dem Hund fliegt?

ANTWORT: Je nach Größe und Gewicht des Hundes reisen Vierbeiner im Flugzeug entweder im Passagier- oder im Frachtraum. Meist liegt die Grenze bei rund acht Kilo, die Bestimmung­en variieren je nach Airline. „Vor einem Flug sollte das Tier zum Check beim Tierarzt kommen“, sagt Frühwirth. Dabei wird auch besprochen, wann das Tier die Beruhigung­smittel bekommen muss, die es für die ungewohnte Situation braucht.

8 Wann sollte der Hund zu Hause bleiben?

ANTWORT: „Wenn einen Hund das Reisen belastet, sollte man ihm das unter einem Aufenthalt von 14 Tagen nicht zumuten“, sagt Frühwirth. Für hitzeempfi­ndliche Hunde – besonders kurznasige Rassen wie Mops oder Pekinese – sind Reisen in heiße Länder eine enorme Belastung und auch ein Gesundheit­srisiko. Dasselbe gelte für ältere oder gebrechlic­he Tiere. „Da sollte man ihn lieber zur Betreuung zu Freunden, Familie oder in eine seriöse Hundepensi­on bringen.“

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ADOBE STOCK
Ein Urlaub mit Hund will gut geplant sein. Bello braucht auch sein eigenes Handgepäck ADOBE STOCK
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