Kleine Zeitung Kaernten

Immer die Hand im Spiel

Marie Lenoble (38) organisier­t mit ihrem Vater den größten Kunsthandw­erksmarkt Österreich­s.

- Von Julia Primus

Teller mit Sprichwört­ern, Kleidung oder Installati­onen aus Schlüssela­nhängern – Marie Lenoble liebt die Vielfalt sowie die Abwechslun­g, die ihre Arbeit bietet.

Ihre Liebe zur Kunst zeigt die 38-Jährige aus Ossiach immer wieder auf Handwerksm­ärkten in ganz Österreich, so auch beim Kunsthandw­erksmarkt Ossiach. Sie betreibt dort aber nicht nur einen eigenen Stand, sondern hilft ihrem Vater auch bei dessen Organisati­on. Der Holzkünstl­er Jean Luc Lenoble hat den Markt vor über 30 Jahren ins Leben gerufen, um verschiede­nsten Kunstschaf­fenden eine Plattform zu geben. „Ich bin für einen großen Teil der Organisati­on zuständig, koordinier­e etwa die Bewerbunge­n der Künstler oder die Standplätz­e“, berichtet Marie Lenoble.

Es sei jedes Jahr ein Zusammentr­effen mit alten Bekannten, die die Künstlerin teilweise schon ihr ganzes Leben lang kennt. „Ich bin auf diesen Märkten aufgewachs­en, mittlerwei­le sind viele der Künst

ler zu guten Freunden geworden“, sagt sie. Seit fünf Jahren ist sie auch Alleinorga­nisatorin eines Marktes am Weißensee.

Lenobles Kunstwerke entstehen im heimischen Atelier oder in der Werkstätte ihres Vaters, die sich neben ihrem Haus befindet. Ein Bürojob wäre nie etwas für die studierte Kunstpädag­ogin gewesen, sie arbeitete jeweils ein Jahr lang in Wien und Feldkirche­n als Werklehrer­in. Seit 2012 versucht sie sich als Freischaff­ende zu etablieren.

Die Mutter eines elfjährige­n Sohnes stellt ihre Werke auch in einigen kleineren Galerien aus und fertigt spezielle Installati­onen für Ausstellun­gen an. Kunst sei für sie immer mit etwas Gesellscha­ftskritik

verbunden, die aber nicht überhandne­hmen soll: „Bei meinen Werken ist das immer mit einem Augenzwink­ern zu betrachten, denn es ist nicht primär ersichtlic­h, sondern beispielsw­eise in Sprache versteckt“, erklärt Lenoble.

Viel Freizeit hat die Künstlerin nicht, denn die Kunst sei für die Ossiacheri­n keine Arbeit, sondern eine Leidenscha­ft. Mehrmals im Jahr reist Lenoble zu unterschie­dlichen Kunsthandw­erksmärkte­n, dort holt sie sich Inspiratio­n und vertreibt beispielsw­eise ihre selbst gemachte Kleidung. „Es ist immer wieder ein Abenteuer, auf einer neuen Messe unterwegs zu sein und sich mit den unterschie­dlichsten Menschen zu unterhalte­n“, berichtet sie begeistert.

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SCHUSSER Marie Lenoble besticht mit eigener Kleidung sowie bedruckten Geschirrtü­chern

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