Donald Trump: Make Grönland Great Again!
Der Mann aus dem Weißen Haus hat offenbar kein Gespür für Schnee.
Donald Trump hat es geschafft: Er hat getreu seinem Motto Grönland wieder groß gemacht. Jedenfalls hat er die Insel auf die Wahrnehmungsweltkarte zurückgebracht, wenn auch mit einem ungewöhnlichen Vorschlag. Der US-Präsident will die arktische Insel von Dänemark kaufen. Weil er mit dem Versprechen „Make America Great Again“politisch nicht recht vorankommt, versucht er es nun geografisch. Immerhin ist Grönland die größte Insel der Welt. Sie gehört politisch zum Königreich Dänemark, verwaltet sich teilautonom, ist 1985 im Streit aus der EU ausgetreten (Fachleute sprechen vom Grönexit), hat ein eigenes Fußballnationalteam und erkennt Königin Margrethe als Staatsoberhaupt an.
Die Idee ist nicht neu, immerhin hat Präsident Harry Truman 1946 einen USKauf für 100 Millionen Dollar angeregt. Was 1867 mit dem Kauf von Alaska von den Russen und 1804 mit dem Kauf von Louisiana von den Franzosen gelang, scheiterte aber an den eiskalten Dänen. Und auch jetzt sträubt sich Kopenhagen. Der Volksparteipolitiker Søren Espersen sagt, „wenn er das wirklich in Betracht zieht, dann ist das der letzte Beweis, dass er verrückt geworden ist“.
Dabei geht es Trump nicht um die 55.000 Einwohner, die zu einem Drittel in der Hauptstadt Nuuk wohnen. Unter der zu 80 Prozent mit Dauereis bedeckten Landfläche liegen Bodenschätze. Darüber toben sich Eisbären und Robben aus. Dort, wo sich Polarfuchs und Polarhase Gute Nacht sagen, leben überwiegend Inuit. In deren Sprache gibt es Worte für Zahlen nur bis zwölf. Darüber gibt es nur das vage Wort „amerlasoorpassuit“, was „viel“bedeutet. Diese Vereinfachung dürfte Trump entgegenkommen.