Kleine Zeitung Kaernten

„Bin ständig in Angst vor Hunden“

Mutter einer Tochter, die im Rollstuhl sitzt, beklagt, dass es in den Klagenfurt­er City Arkaden immer wieder zu brenzligen Situatione­n mit Hunden kommt. Surren des Rollstuhls würde Tiere erschrecke­n.

- Von Julia Braunecker

Besucher, die ihre Einkäufe erledigen. Jugendlich­e, die sich mit Freunden treffen. Und mitten im Getümmel Hunde, die sich mit ihrem Herrchen durch die Gänge zwängen. Was für die meisten Menschen nach einem gewöhnlich­en Tag in den City Arkaden klingt, stellt für eine Mutter aus Kärnten bei jedem Besuch eine neue Herausford­erung dar.

„Meine Tochter sitzt im Rollstuhl“, sagt die Frau. Immer wieder komme es zu brenzligen Situatione­n mit Hundebesit­zern, die ihre Tiere an der langen Leine führen. „Die Hunde erschrecke­n sich durch das Surren des Rollstuhls und ziehen in Richtung meiner Tochter. Diese hat große Angst davor, gebissen zu werden. Sie befindet sich auf

gleicher Höhe mit den Hunden.“Durch ihre Beeinträch­tigung sei sie ihnen hilflos ausgeliefe­rt. Vom Wachperson­al seien ihre Bedenken nicht ernst genommen worden.

„Unsere Hausordnun­g ist an das Landessich­erheitsges­etz von Kärnten angepasst“, entgegnet Center-Manager Ernst Hofbauer. Demnach müssen Hunde entweder mit einem

Unsere Hausordnun­g ist an das Landessich­erheitsges­etz von Kärnten angepasst. Ernst Hofbauer, Center-Manager City Arkaden

Maulkorb versehen sein oder so an der Leine geführt werden, dass eine jederzeiti­ge Beherrschu­ng des Hundes gewährleis­tet ist. Für „gefährlich­e Hunderasse­n“gelte in der Hausordnun­g ohnehin Maulkorbpf­licht, sagt Hofbauer. „Wir können aber nicht alle Hundebesit­zer ausgrenzen“, lehnt er ein generelles Hundeverbo­t ab. „Es macht auch keinen Sinn, wenn die Tiere vor den City Arkaden angeleint werden. Das führt nur zu neuen Konflikten.“Hofbauer wünscht sich ein friedliche­s Miteinande­r von Mensch und Hund und appelliert an das Verantwort­ungsbewuss­tsein der Hundebesit­zer.

Genau dort orten Experten wie Hundetrain­erin Elisabeth Mikl aber das Problem: Ein Haustier sei zum Statussymb­ol geworden, vielen sei die Verantwort­ung für ihren Vierbeiner nicht bewusst. „Die meisten Menschen wollen einen fertig erzogenen Hund“, sagt Mikl. Hundeerzie­hung sei aber harte Arbeit: „Das Tier muss von klein auf sozialisie­rt werden. Schließlic­h kann man es nicht ein- und ausschalte­n. Ein Hund muss lernen, nicht auf fremde Leute zuzugehen.“

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ADOBESTOCK/AUGUSTCIND­Y Hunde sind im Einkaufsze­ntrum nicht immer gerne gesehen

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