Vom geordneten Chaos und später Berufung
Marlies Wagner aus Maria Saal ist Malerin und stellt auf Schloss Tentschach aus.
„Ich muss mit dem Chaos beginnen, dann versuche ich, es zu ordnen“, sagt Marlies Wagner über ihre Art, ein Kunstwerk zu schaffen. Dass die Malerin, die erst im Alter von 45 Jahren ihr Hobby zum Beruf machte, am Anfang „wild mit dem Pinsel kreuz und quer über die Leinwand“fährt, sieht man manchmal an den übereinanderliegenden Schichten, die den Bildern eine besondere Tiefe geben.
„Ich sehe im Chaos Bilder und Formen und lasse mich treiben. Die Figuren wachsen oder verschwinden“, sagt die gebürtige Irschnerin, die nach Stationen in Graz und Wien, wo sie ihrem früheren Brotberuf Friseurin nachging, seit zehn Jahren mit ihrem Gatten in Maria Saal lebt. Die Reise mit dem Pinsel durch ihr Unterbewusstsein fördert viele Figuren zutage, die oft halb Mensch, halb Tier sind und viele Assoziationen auslösen. Tiere sind bei Marlies Wagner immer dabei.
Eindrücke aus Reisen in exotische Länder finden sich in den Bildern ebenso wie Rückblicke in die Kindheit. Die temperamentvolle Künstlerin, die in ihrer Kindheit Micky-Maus-Zeichnungen schuf und verkaufte und ihre Malerei mit Irschener Almhütten und Blumen begann, fand durch das Studium an der Freien Akademie der Bildenden Künste und Literatur Kärnten zur abstrakten Kunst. „Ich bin fleißig und arbeite an dem, was ich tue“, sagt Marlies Wagner, die sich mit einem Gut nicht zufriedengibt. „Mir geht es um meine persönliche Entwicklung in der Malerei. Ich will authentisch bleiben.“Dass sie sich als Kind gerne verkleidete und Kopfbedeckungen liebt, die „etwas anders“sind, sieht man nicht nur bei der Frau mit dem Hut aus einem Pferdekopfskelett. „Schräg soll es sein.“