„Vorurteile gegen pflanzliche Ernährungsweise“
Soja und Palmöl gibt es nicht in veganen österreichischen Produkten, stellen Leser klar.
Interview „Unsere Bauern sind keine Klimasünder“, 9. 8.
Einen Fleisch-Obmann nach seiner Meinung zum sogenannten „VeganTrend“zu fragen, ist ebenso geistreich, wie die Antwort darauf ausfällt: Die Diskussion werde unehrlich geführt, meint Herr Fradler. Aha. Vegane Ernährung sei unökologisch, da sie Palmöl und gentechnisch verändertes Soja enthalte. Mein Obst und Gemüse vom Bauernmarkt, meine Nudeln, meine Linsen und Bohnen (alles von österreichischen bzw. manchmal deutschen Produzenten), alles ist also voll mit Palmöl und Gen-Soja und das werde sogar noch verschwiegen.
Solange es solche Vorurteile gegen die pflanzliche Ernährungsweise bzw. die Menschen, die sich dafür entschieden haben – aus welchen Gründen auch immer –, gibt, sehe ich ein, dass die Diskussion um diesen „Trend“die Gemüter erhitzt. Das ist wirklich unehrlich.
Miriam Dörflinger, Klagenfurt
Gesetzlich verboten
Vegetarier können gar keine gentechnisch veränderten Sojabohnen essen. Das ist in Österreich nach dem Lebensmittelgesetz verboten! Sehr wohl kommt Gentech-Soja in Österreich als Futtermittel in der Intensivtierhaltung zum Einsatz. Von einem hochrangigen Vertreter der Landwirtschaft kann man schon erwarten, dass er mit Sachargumenten aufwartet.
Mag. Christian Salmhofer, Klimabündnis Österreich GmbH,
Krumpendorf
Torschlusspanik
Jeglicher Aktionismus in Sachen Reduktion der Treibhausgase und dadurch Verlangsamung der Erderwärmung (stoppen wird uns wohl niemals möglich sein) ist gut und wichtig – und doch: Ist es nicht eine Art Torschlusspanik, die wir heute vorgeführt bekommen?
Alle Konsumenten, die sich ein Schnitzel bzw. Steak gönnen, sind Klimasünder, weil die Verarbeitung des Fleisches bis zum Teller CO2-Emissionen freisetzen? Neben „Erziehungsmaßnahmen“am einzelnen Konsumenten sollten wirkliche Klimakiller – in dem Fall wörtlich – aus dem Verkehr gezogen werden, wie etwa die täglichen Lkw-Kolonnen an den Einfahrten großer Städte, zum Beispiel Wien und andere, oder der Autorennsport, welcher meiner Meinung nach eine verheerende Kosten-Nutzen-Rechnung hat!
Nein, ich möchte mich in meiner Rolle als Konsument nicht abputzen, doch hätten wir eine derartige – vor allem sachliche – Bewusstseinsbildung vor vielen Jahren, ja Jahrzehnten, gebraucht und keine Torschlusspanik anno 2019!
Ivo-Ferdinand Kaier, Klagenfurt
Streng kontrolliert
LB „Düngemittelverordnung“, 16. 8. Gülle (Jauche) ist ein wertvoller Nährstoffdünger für Pflanzen. Sowohl in der konventionellen als auch in der Biolandwirtschaft wird er als unverzichtbares Element der bäuerlichen Kreislaufwirtschaft eingesetzt. Die Ausbringung auf Wiesen und Feldern ist für die Landwirte, anders als die Leserbriefschreiberin suggeriert, gesetzlich streng geregelt samt empfindlicher (finanzieller) Strafandrohung im Falle der Nichteinhaltung.
Die angeführten Wachstumshormone in Mastbetrieben sind in der EU und damit auch in Österreich verboten. Sie dürfen daher auch im schönen Velden nicht gemeinsam mit der Gülle ausgebracht werden. Bäuerinnen und Bauern sind sich des sensiblen Themas Gülleausbringung bewusst. Was sie innerhalb ihres gesetzlich ohnehin engen Korsetts der Düngeauflagen aber am wenigsten brauchen, sind eine pauschale Verunglimpfung – und beim Auftauchen eines Güllefasses nervöse Bürgerinnen und Bürger. Mag. Christoph Gruber,
Launsdorf
Enttäuscht
„Gegackert wird künftig mit heimischem Fleisch“, 16. 8. Ich war enttäuscht, als ich las, dass im nächsten Jahr beim Gackern nur mehr heimische Hühner auf den Tisch kommen würden. Eigentlich habe ich bei einem Fest, das mit Regionalität wirbt, auch mit regionalen Produkten gerechnet. Auf die Idee, dass bei einem so bodenständigen Fest Fleisch mit unbekannter, ausländischer Herkunft aufgetischt wird, wäre ich nie gekommen. Ich erwarte mir auch beim Kärntner Rindfleischfest, dass mir dort kein argentinisches Rind vorgesetzt wird!
Deshalb hätte ich einen Tipp für die Veranstalter: Macht nächstes Jahr kein Gackern, sondern ein Reisfest. Da weiß man dann wenigstens von vornherein, worauf man sich einlässt. Egon Hofer, Maria Saal