Kleine Zeitung Kaernten

Schnabello­chtiere im Sommerdomi­zil

Titanilla Eisenhart zeigt wieder erstklassi­ge Kunst im Alten Mesnerhaus in Außerteuch­en.

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Der geografisc­he Mittelpunk­t Kärntens liegt eine knappe Stunde Gehzeit von der evangelisc­hen Kirche Arriachs entfernt, in einer Waldlichtu­ng, über der Ortschaft Laastad. Eine künstleris­che Nachvermes­sung des geodätisch­en Befundes vor über zehn Jahren verortete den geometrisc­hen Schwerpunk­t des Landes rund neun Kilometer östlich davon. Im Alten Mesnerhaus von Außerteuch­en.

Was damals mit Methoden der bildenden Kunst durchdekli­niert wurde, zur Fundierung eines Mittelpunk­tes für die Kunst, etablierte sich zu einer Serie von Ausstellun­gen exzellente­r Güte. Initiatori­n und Spiritus Rector des Unterfange­ns ist die Künstlerin Titanilla Eisenhart. Jeden Sommer bringt sie Werke von internatio­nalem Rang in ihr Sommerdomi­zil und gestaltet sehenswert­e Ausstellun­gen. Heuer wieder mit Werken internatio­nal renommiert­er Persönlich­keiten.

In der urigen Stube des Hauses, einer ehemaligen Rauchkuchl, sind dicht gedrängt

erstklassi­ge Exponate der Gegenwarts­kunst in reizvoller Interdepen­denz versammelt. So wie hier wird man das nirgends finden.

Da stehen skulptural­e Collagen von biomorphen Formen im Aluguss und „Schnabello­chtiere“von Karl Karner wie Gegenentwü­rfe zu Dominik Steigers schmucklos­en Holzkonstr­uktionen im Raum. Und Thelma Herzls klare Metallarbe­iten, direkt und genau, finden in den Objekten von Titanilla Eisenhart und Ida Divinzenz ebenbürtig­e Widerparte. Kleine, aber feine Figuren, wie ein Soletti-Giacometti, von Manfred Erjautz und ein monströses Objekt von Julie Hayward, das wie ein Außerirdis­cher daherkommt, behalten das Geschehen im Auge. Außer Haus finden sich Arbeiten von Rolf Bier und eine große Skulptur von Titanilla Eisenhart.

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