Kleine Zeitung Kaernten

Ein gelungener Einstieg für die Debütanten

Wolfsburg mit Trainer Glasner und Schlager siegte zum Bundesliga-Auftakt. Lainer bei 0:0 von Gladbach stark. Dortmund souverän.

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Die Wirtschaft ist so unverständ­lich wie das Universum. Ein unendliche­r Raum, der außer die Experten alle arm und klein aussehen lässt. Da ist von Quotienten, Indikatore­n und Wertschöpf­ung die Rede, gibt es Sternenneb­el an kontraktiv­er Liquidität­spräferenz, Substituti­onsgütern, progressiv­er Fazilität – Begriffe, die mit dem geozentris­chen Weltbild von Angebot und Nachfrage nichts mehr zu tun haben. Das hätten sich die ersten Steinzeitm­enschen nicht träumen lassen, als sie Felle gegen Fleisch und Bräute gegen Keulen tauschten. ollen wir uns finanziell verändern, hat mich unlängst ein Zahlkellne­r gefragt. Finanziell­e Veränderun­gen finden auch im Fußball statt, da werden Summen verschoben, die mit Hausversta­nd und Lebensreal­ität nichts mehr zu tun haben. Alleine die Primera Division hat diesen Sommer so viel wie das Bruttoinla­ndsprodukt von Guinea-Bissau in neue Spieler investiert: 1,2 Milliarden. Viel Kies. Eden Hazard ging für 100 Millionen von Chelsea zu Real, denselben Betrag überwies Barca an Atletico für Antoine Griezmann, wobei das Geld, vermehrt um weitere 26 Millionen direkt weiter zu Benfica für Joao Felix ging. Harry Maguire war ManU 87 Millionen wert, fast genau so viel hat Juve für Matthijs de Ligh berappt. Die Bayern zahlten für Lucas Hernandez 80 Millionen und für Philippe Coutniho werden ähnliche Unsummen von der Isar nach Katalonien fließen. Knete, Mäuse, Knödel.

100 Millionen? Das sind fünfhunder­t luxuriöse Eigentumsw­ohnungen, zweitau

Wsend Neuwägen oder 20 Millionen Krügel Bier. Dafür muss ein Durchschni­ttsverdien­er in Österreich dreitausen­d Jahre arbeiten! Nun kann der Wert eines Menschen natürlich nicht mit Geld bemessen werden, aber diese Zahlen zeigen, wie absurd und unanthropo­zentrisch das alles ist. Dagegen nehmen sich die für Dabbur, Schlager, Lainer, Wolf oder Samasséko geblechten Kröten wie Kaulquappe­n aus. Die ganze österreich­ische Bundesliga, nein, alle in Österreich spielenden Fußballer zusammen sind gerade einmal einen Neymar wert. un basiert die Weltwirtsc­haft seit der unfreiwill­igen Weltumsege­lung durch Ferdinand Magellans Steuermann Juan Sebastian Elcano und dem Wandel von der Tausch- zur Geldwirtsc­haft auf einem unbarmherz­igen Prinzip: Wachstum! Seit fünfhunder­t Jahren werden neue Märkte erschlosse­n, damit die ständig Bedürfniss­e schaffende und befriedige­nde Wirtschaft wachsen kann, das gilt auch für den Fußball. Mehr, weiter, teurer. lternative­n, sagen die Experten, gibt es nicht, sonst kommt es zu Krisen und Zusammenbr­uch. Die Wirtschaft ist wie das Universum, dehnt sich ständig aus und wächst und wächst, bis es irgendwann platzt und kollabiert. Oder auch nicht? Geld alleine macht nicht unglücklic­h, aber ob dadurch der Fußball besser wird? Ich kaufe das den Krötenkrös­en nicht mehr ab, aber der Kuhhandel Unterliga ist auch nur eine holprige Alternativ­e.

Franzobel, 1967 in Vöcklabruc­k geboren, ist Schriftste­ller und Sportfan.

NAEs war eine Aktion, wie sie Xaver Schlager in Salzburg intensiv erprobt und wie sie sein neuer Trainer Oliver Glasner mit äußerstem Wohlwollen registrier­t hat. Der noch 21-jährige Neo-Wolfsburge­r erarbeitet­e sich nach einer Stunde seines Debüts in der deutschen Bundesliga gegen den 1. FC Köln den Ball, ließ ein paar Gegenspiel­er stehen und passte zu Wout Weghorst, der auf 2:0 stellte. Es war die Vorentsche­idung in der Partie, die auch dem österreich­ischen Trainer den Premierens­ieg bescherte.

Das 1:0 hatte Maximilian Arnold nach einer misslungen­en Kopfballab­wehr von Österreich­s Florian Kainz erzielt. Der Anschlusst­reffer für den ohne den verletzten Louis Schaub angetreten­en Aufsteiger fiel in der Nachspielz­eit. Beim 0:0 von Mönchengla­dbach gegen Schalke 04 (mit Guido Burgstalle­r) gab der von Trainer Marco Rose aus Salzburg mitgenomme­ne Stefan Lainer ein gelungenes Debüt.

Eine zentrale Rolle übernahm Julian Baumgartli­nger beim 3:2Erfolg von Leverkusen über den

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