Kleine Zeitung Kaernten

Der WAC stach bei Shon Weissman Sturm, Rapid und Austria aus

Shon Weissmann spricht nach seinem Viererpack gegen Mattersbur­g über den Matchball im Bett, sprachlich­e Barrieren und Reisen nach Wien.

- Von Albin Tilli

Weiß man schon, wie Shon Weissman nach dem Spiel geschlafen hat?

SHON WEISSMAN: Sehr gut, danke. Ich war sehr müde, bin gegen Mitternach­t ins Bett.

Salzburg-Stürmer Erling Haaland hat den Matchball nach seinen drei Treffern mit ins Bett genommen. Sie auch? Nein. Ehrlich gesagt, hab’ ich ihn im Auto vergessen. Er wird aber eh nicht bei uns bleiben. Ich hab’ meinem Schwiegerp­apa vor dem Spiel gesagt, dass ich ihm nach dem Spiel den Ball bringen will und jetzt habe ich es geschafft. Ich kann ihm diesen Ball schenken.

Die Familie scheint für Sie sehr wichtig zu sein? Absolut. Ich lebe hier in Wolfsberg mit meiner Frau Eden, die ich heuer im Mai geheiratet habe. Vor Kurzem hatten wir Besuch von meiner Mutter und meinem Cousin. Meine Eltern und Großeltern bedeuten mir alles.

Ein familiäres Umfeld finden Sie hier auch in Wolfsberg vor. War das mit ein Grund, hierher zu wechseln? Der WAC hat sich sehr um mich bemüht. Ich war mehrmals hier, hab’ mich mit Trainer Gerhard Struber von Anfang an sehr gut verstanden. Mir gefällt die Spielphilo­sophie. Und was natürlich dazukommt: Der WAC spielt in der Europa League – eine große Bühne, um sich zu präsentier­en.

Privat zieht es Sie hin und wieder nach Wien? Ja, Meine Frau und ich fahren ein Mal die Woche nach Wien, zum Beten – dort gibt es eine große jüdische Community – und Einkaufen. Ich ernähre mich koscher. Wir holen uns in Wien die Lebensmitt­el dafür.

Dabei war der Start hier kein einfacher: Bei Ihrer Ankunft hat man Sie am Bahnhof zwei Stunden warten lassen? Die ersten zwei, drei Tage hat’s das eine oder andere Problem gegeben. Das stimmt. Aber es gibt Schlimmere­s. Das ist ja nur menschlich, kann immer wieder passieren. Nun läuft es wirklich gut.

Auch sprachlich? Wie funktionie­rt die Kommunikat­ion im Training? Der Coach spricht Deutsch. Ein wenig versteh’ ich bereits. Im Fußball sind die Begriffe zum Glück alle ziemlich die gleichen. Sonst frag’ ich meine Mitspieler. Ich will aber unbedingt die Sprache lernen, starte diese Woche mit einem DeutschKur­s.

Was wahrschein­lich auch bei Ihrem Teamchef in Israel gut ankommen wird? Andreas Herzog hat mich heuer das erste Mal einberufen. Wir

haben viel über die österreich­ische Bundesliga gesprochen. Wir haben zueinander eine sehr gute Beziehung. Ich bin mir sicher, dass er uns weiterbrin­gen wird.

Herzog meinte nach Ihren ersten Toren gegen die Admira: Macht Shon so weiter, ist er für uns eine echte Alternativ­e ... Jeder Spieler hat den Traum, für sein Land auflaufen zu können. Ich möchte mit Israel zur Europameis­terschaft.

Treffen Sie so weiter, werden Sie nicht lange in Wolfsberg bleiben. Wohin soll Sie die Reise führen? Ich möchte irgendwann in die deutsche Bundesliga. Mein Lieblingsk­lub: Dortmund. Aber alles Schritt für Schritt. Jetzt bin ich hier – und fokussiere mich auf Samstag und das Heimspiel gegen Altach.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ?? GEPA, KK (2) ?? Links: Shon Weissman mit seiner Ehefrau Eden. Unten: Der Publikumsl­iebling nahm sich nach dem 5:0 gegen Mattersbur­g Zeit für seine Fans
GEPA, KK (2) Links: Shon Weissman mit seiner Ehefrau Eden. Unten: Der Publikumsl­iebling nahm sich nach dem 5:0 gegen Mattersbur­g Zeit für seine Fans

Newspapers in German

Newspapers from Austria