Kleine Zeitung Kaernten

Brandalarm ausgelöst: Erste Spur zu Täter

Seit Sonntag heulen nachts im Osten von Klagenfurt immer wieder die Sirenen. Feueralarm wird jedes Mal mutwillig ausgelöst.

- Von Claudia Beer-Odebrecht

Ist wieder ein Brandstift­er unterwegs? Seit Sonntag rätseln Bewohner im Stadtteil St. Peter, warum derzeit nachts immer wieder die Sirenen heulen. Am Sonntag wurde Brandalarm um 2.28 Uhr und kurz danach um 4.10 Uhr ausgelöst. Am

Montag gingen die Sirenen um 0.46 Uhr los. „In einem Hochhaus wurde jedes Mal die Scheibe für den Druckknopf­melder eingeschla­gen und dann mutwillig der Alarm ausgelöst“, sagt Brandoberk­ommissär Martin Zmug von der Berufsfeue­rwehr Klagenfurt. Da sich dieses Haus in der Fischlstra­ße befindet – die betroffene­n Druckknopf­melder befinden sich im 10., 11. und 12. Stock – wurde auch die FF St. Peter alarmiert. Insgesamt rückten so 25 Mann und sechs Fahrzeuge aus. Im Fall von Brandalarm­en in Hochhäuser­n, die für Einsatzkrä­fte eine besondere Herausford­erung darstellen, stellt dies ein

normales erstes Aufgebot dar. Vor Ort wurde rasch erkannt, dass es sich um einen falschen Alarm gehandelt hatte. „Viele Bewohner sind wach geworden, fragen nach und müssen erst einmal beruhigt werden“, sagt Zmug. Über das Motiv des Täters kann er nur den Kopf schütteln: „Er findet das wohl witzig.“Zmug gibt zu bedenken: „Was ist, wenn zeitgleich etwas zum Beispiel in Viktring passiert, wo wirklich jemand Hilfe benötigt? Derjenige denkt auch sicher nicht daran, wie anstrengen­d es vor allem für die Kollegen der Freiwillig­en Feuerwehr ist. Sie müssen in der Früh wieder normal arbeiten gehen.“Die Glasscheib­e des Druckknopf­melders, die man nicht eindrü

cken kann, wurde von der Feuerwehr jedes Mal wieder sofort erneuert.

Die Polizei fahndet jetzt nach dem Täter. „Es gibt eine erste Spur“, sagt Wolfgang Pittino, stellvertr­etender Stadtpoliz­eikommanda­nt. Die Anzeige lautet auf „Missbrauch von Notzeichen“. Das Delikt wird mit einer Freiheitss­trafe von bis zu sechs Monaten bedroht. Für den Täter könnte es auch ein finanziell­es Nachspiel geben. Was oft nicht bedacht wird: Diese Einsätze werden von der Feuerwehr in Rechnung gestellt. 540 Euro pro Einsatz muss jetzt der Magistrat (Hauseigent­ümer) bezahlen – und letztlich wohl jeder Bewohner.

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KULMER Bewohner Thomas Frank, ehemaliger Hausmeiste­r, bei einem der Feuermelde­r, von welchen der Alarm ausgelöst wurde

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