„Toilette kostet so viel wie ein Haus“
Stadtrat Markus Geiger verteidigt Toiletten-Bau um 285.000 Euro.
Wirklich überrascht waren Klagenfurts Politiker von den jüngst veröffentlichten Kosten für die neue Toilette im Europapark nicht – die Bürger allerdings schon. 285.000 Euro kostete der Neubau, 240.000 Euro waren für das Projekt veranschlagt, als es Vizebürgermeister Wolfgang Germ (FPÖ) in der Funktion als Entsorgungsreferent im Mai 2018 präsentierte. „Wir hatten nun eine Phase der Hochkonjunktur am Bau, da sind alle Ausschreibungen teurer“, sagt
Stadtrat Markus Geiger (ÖVP), der als Referent für das Facility Service das Projekt übernommen hat. „Zudem gab es eine breite Zustimmung, fast alle Gemeinderäte stimmten mit“, betont er.
Doch wie erklärt er Bürgern diese enormen Kosten? Geiger: „Die Toilette kostet so viel wie ein Haus, weil es im Grunde eines ist.“Man habe auf langlebige Materialien wie Nirosta gesetzt und bewusst massiv gebaut. „Auch gibt es eine Heizung, damit die Toilette das ganze Jahr hindurch verwendet werden kann, etwa im Winter, wenn bei schönem Wetter viele Menschen im Europapark sind.“Eine Gebühr stand nie zur Diskussion: „Wir haben da einen großen Kinderspielplatz, da gehört eine Toilette zum Service.“Ein Blaulicht, das verhindert, dass Drogensüchtige ihre Venen sehen, wie man es in anderen öffentlichen Toiletten hatte, gibt es übrigens nicht. „Das hielt niemanden ab und sorgte für noch mehr Unsicherheit“, sagt Geiger.