„Keine g’mahte Wies’n, aber die beste Position“
Ex-AUA-Vorstand Kay Kratky berät Lilihill. Gründung einer eigenen Fluglinie möglich.
Wie hoch schätzen Sie die Chancen des Klagenfurter Flughafens ein, sich im Alpen-Adria-Raum durchsetzen zu können?
KAY KRATKY: Wenn wir über den dichten Wettbewerb sprechen: Ja, das ist keine g’mahte Wies’n. Aber es ist eine Ausgangsposition, die war so noch nie da.
Das hat Sie überzeugt?
Ich habe noch nie in meiner Laufbahn gesehen, dass ein Privatinvestor bereit ist, so umfassend über einen Flughafen nachzudenken und dafür noch in weiten Teilen sein eigenes Geld investiert. Das Gesamtkonzept, diese Möglichkeiten mit Geld Dinge zu tun, haben mich fasziniert. Man wird in zehn Jahren sehen, was daraus geworden ist. Ich glaube, für Kärnten war die Ausgangsposition noch nie so gut wie jetzt.
Trotz aller Immobilienprojekte: Der Fokus liegt auf Fluglinien, die neue Hubs anfliegen, oder?
Das ist elementar. Es ist aber ein Henne-Ei-Problem. Wo fange ich? Deswegen betreiben wir die verschiedenen Stränge parallel. Ein vernünftiges Flugangebot gehört dazu. Ob das am Ende eine eigene Airline sein wird oder wir so überzeugend sind, dass andere sagen, sie nehmen uns ins Programm auf, ist ein dynamischer Prozess.
Ein eigener Carrier „Lili Air“, der Klagenfurt an Hubs anbindet, könnte also kommen?
Wenn alles zusammenpasst. Das ist der Vorteil eines Privatinvestors – der will wirtschaftlichen Erfolg.
Wären Sie noch AUA-Vorstand – würden Sie denn Klagenfurt weiter anfliegen?
Schaffen wir es Rahmenbedingungen zu schaffen, die einer AUA den Weiterbetrieb ermöglichen oder gibt es andere Kooperationsmodelle? Ich vertraue auf die Urteilsfähigkeit meiner Kollegen in Wien.