„Unsäglich, Strache weiterhin eine Bühne zu bieten“
Leser diskutieren die Bemühungen des Ex-Vizekanzlers um eine Rückkehr in die Politik.
Exzellentes Psychogramm über den Ex-Vizekanzler. Dass diesem Mann weiterhin eine Bühne geboten wird, ist eine der Unsäglichkeiten unseres Landes, dessen Wählerschaft freilich zu mehr als einem Viertel jene Partei wählte, die nie aufgehört hat, in einem Pfuhl von Korruption, Postenschacher und billigem Populismus zu stecken. Ob die ÖVP diesmal ihre Lehren aus einer wiederholten Zauberlehrlingserfahrung zieht?
Kurt Hensle, St. Gallen
Kein Anstand
„Sie können es nicht“, seufzte Sebastian Kurz am Tag von Ibizagate und nach Hofers selbsterfüllender Weissagung: „Sie werden sich noch wundern ...“. Ich behaupte, ergänzend, gefühlsmäßig, nach Straches Interviewrundumschlag: Sie haben ihn nicht, nämlich Anstand. Wusste ich auch „schon immer“! Nur ihre Fans (Wählerinnen und Wähler) wissen es nicht. Veronika Kapeller, Arriach
Inszenierte Opferrolle
Nahezu täglich wird man in den Medien mit Meldungen über den – hoffentlich! – Ex-Politiker HC Strache belästigt. Kein Wunder, wenn dieser sich mittlerweile mangels Unrechtsbewusstsein in seiner schamlos inszenierten Opferrolle so wohlfühlt, dass er offenbar ernsthaft an eine Rückkehr in die Politik denkt. Wer hätte gedacht, dass Ibiza noch zu toppen wäre?!
Anstatt einem uneinsichtigen Youtube-Laiendarsteller regelmäßig eine Bühne zu bieten, sollte man den Platz in der Zeitung (aber auch die Sendezeit im ORF) besser dafür nützen, über Menschen zu berichten, denen tatsächlich Unrecht geschehen ist, wie Flüchtlingen, die jahrelang auf ihren Asylbescheid warten müssen!
DI Walter Doringer, Leoben
Durchatmen
Österreich ist nicht Ibiza. Noch nicht. Aber der Umgang mit dem anstößigen Skandal stößt ab. Nicht überraschend, dass die FPÖ Herrn Strache in Quarantäne setzen möchte, bis er nach dem Wahlkampf nicht mehr toxisch ist. Was aber die Politstrategen von ÖVP und SPÖ dazu verführt hat, mit „Schreddern“und „Silberstein“sich wechselseitig anzupatzen, ist unverständlich. Aus der „Ibiza-Affäre“wird so national und international ein gehöriger Imageverlust der gesamtem österreichischen Politik. Und dann wird eine Staatsanwaltschaft aufgrund einer anonymen Anzeige hektisch aktiv, die es bisher nicht geschafft hat, die Hintermänner der Videoinszenierung zu benennen. Und ein zuständiger (Beamten)Minister erklärt im Parlament, es sei „nichts auszuschließen“. Das ist logisch immer richtig, aber wir Laien machen daraus mühelos: Alles ist möglich oder sogar: Es ist wahrscheinlich.
Eine herzliche Bitte an die Politik: Wir Wähler sind Ibizamüde. Also durchatmen, niedriger hängen, sachlich argumentieren. Gewichtige Themen gibt es genug.
Dr. Helmut Sihler, Pörtschach
Hilfreiche Segelaktion Leitartikel „Aufwachen, besser machen!“, 16. 8.
Wenn tatsächlich bei einer Flugreise Gretas statt ihres anstrengenden „Segeltörns“ein paar Flugtickets erspart würden, so wäre die daraus resultierende CO2-Ersparnis vernachlässigbar gering. Man stelle sich nur vor, was dies bei Hunderttausenden Flugtouristen täglich bewirken soll!
Dagegen ist die Segelaktion äußerst hilfreich, das Thema Klimakatastrophe am Köcheln zu halten. Denn nur so kann es zu einer breiten Bewusstseinsveränderung und Reformen kommen. Außerdem dürften Gretas Aktionen sicherlich schon viele von vermeidbaren Flügen abgehalten haben. Dass die Klimawandelleugner solche mickrigen Pseudoargumente lautstark vorbringen, die sie natürlich selbst nicht glauben, zeigt klar auf, wie suchtartig schwer Geldgier abzulegen ist.
Hubert Fischer, Feldkirchen
Gentechnikfrei
LB „Gesetzlich verboten“, 17. 8.
Wir führen einen Familienbetrieb und halten Milchkühe – die Milch wird an die Kärntnermilch geliefert. Seit dem Jahr 2005 füttern wir unsere Rinder ausschließlich mit gentechnikfreien Futtermitteln. Seit 2010 produziert die gesamte österreichische Milchwirtschaft – welche im Durchschnitt mit circa 18 Milchkühen pro Betrieb kleinstrukturiert ist – gentechnikfreie Produkte höchster Qualität. Barbara FritzerBaumgartner, Ferndorf