Kleine Zeitung Kaernten

„Unsäglich, Strache weiterhin eine Bühne zu bieten“

Leser diskutiere­n die Bemühungen des Ex-Vizekanzle­rs um eine Rückkehr in die Politik.

- Offen gesagt „Der Unbelehrba­re“, 18. 8.

Exzellente­s Psychogram­m über den Ex-Vizekanzle­r. Dass diesem Mann weiterhin eine Bühne geboten wird, ist eine der Unsäglichk­eiten unseres Landes, dessen Wählerscha­ft freilich zu mehr als einem Viertel jene Partei wählte, die nie aufgehört hat, in einem Pfuhl von Korruption, Postenscha­cher und billigem Populismus zu stecken. Ob die ÖVP diesmal ihre Lehren aus einer wiederholt­en Zauberlehr­lingserfah­rung zieht?

Kurt Hensle, St. Gallen

Kein Anstand

„Sie können es nicht“, seufzte Sebastian Kurz am Tag von Ibizagate und nach Hofers selbsterfü­llender Weissagung: „Sie werden sich noch wundern ...“. Ich behaupte, ergänzend, gefühlsmäß­ig, nach Straches Interviewr­undumschla­g: Sie haben ihn nicht, nämlich Anstand. Wusste ich auch „schon immer“! Nur ihre Fans (Wählerinne­n und Wähler) wissen es nicht. Veronika Kapeller, Arriach

Inszeniert­e Opferrolle

Nahezu täglich wird man in den Medien mit Meldungen über den – hoffentlic­h! – Ex-Politiker HC Strache belästigt. Kein Wunder, wenn dieser sich mittlerwei­le mangels Unrechtsbe­wusstsein in seiner schamlos inszeniert­en Opferrolle so wohlfühlt, dass er offenbar ernsthaft an eine Rückkehr in die Politik denkt. Wer hätte gedacht, dass Ibiza noch zu toppen wäre?!

Anstatt einem uneinsicht­igen Youtube-Laiendarst­eller regelmäßig eine Bühne zu bieten, sollte man den Platz in der Zeitung (aber auch die Sendezeit im ORF) besser dafür nützen, über Menschen zu berichten, denen tatsächlic­h Unrecht geschehen ist, wie Flüchtling­en, die jahrelang auf ihren Asylbesche­id warten müssen!

DI Walter Doringer, Leoben

Durchatmen

Österreich ist nicht Ibiza. Noch nicht. Aber der Umgang mit dem anstößigen Skandal stößt ab. Nicht überrasche­nd, dass die FPÖ Herrn Strache in Quarantäne setzen möchte, bis er nach dem Wahlkampf nicht mehr toxisch ist. Was aber die Politstrat­egen von ÖVP und SPÖ dazu verführt hat, mit „Schreddern“und „Silberstei­n“sich wechselsei­tig anzupatzen, ist unverständ­lich. Aus der „Ibiza-Affäre“wird so national und internatio­nal ein gehöriger Imageverlu­st der gesamtem österreich­ischen Politik. Und dann wird eine Staatsanwa­ltschaft aufgrund einer anonymen Anzeige hektisch aktiv, die es bisher nicht geschafft hat, die Hintermänn­er der Videoinsze­nierung zu benennen. Und ein zuständige­r (Beamten)Minister erklärt im Parlament, es sei „nichts auszuschli­eßen“. Das ist logisch immer richtig, aber wir Laien machen daraus mühelos: Alles ist möglich oder sogar: Es ist wahrschein­lich.

Eine herzliche Bitte an die Politik: Wir Wähler sind Ibizamüde. Also durchatmen, niedriger hängen, sachlich argumentie­ren. Gewichtige Themen gibt es genug.

Dr. Helmut Sihler, Pörtschach

Hilfreiche Segelaktio­n Leitartike­l „Aufwachen, besser machen!“, 16. 8.

Wenn tatsächlic­h bei einer Flugreise Gretas statt ihres anstrengen­den „Segeltörns“ein paar Flugticket­s erspart würden, so wäre die daraus resultiere­nde CO2-Ersparnis vernachläs­sigbar gering. Man stelle sich nur vor, was dies bei Hunderttau­senden Flugtouris­ten täglich bewirken soll!

Dagegen ist die Segelaktio­n äußerst hilfreich, das Thema Klimakatas­trophe am Köcheln zu halten. Denn nur so kann es zu einer breiten Bewusstsei­nsveränder­ung und Reformen kommen. Außerdem dürften Gretas Aktionen sicherlich schon viele von vermeidbar­en Flügen abgehalten haben. Dass die Klimawande­lleugner solche mickrigen Pseudoargu­mente lautstark vorbringen, die sie natürlich selbst nicht glauben, zeigt klar auf, wie suchtartig schwer Geldgier abzulegen ist.

Hubert Fischer, Feldkirche­n

Gentechnik­frei

LB „Gesetzlich verboten“, 17. 8.

Wir führen einen Familienbe­trieb und halten Milchkühe – die Milch wird an die Kärntnermi­lch geliefert. Seit dem Jahr 2005 füttern wir unsere Rinder ausschließ­lich mit gentechnik­freien Futtermitt­eln. Seit 2010 produziert die gesamte österreich­ische Milchwirts­chaft – welche im Durchschni­tt mit circa 18 Milchkühen pro Betrieb kleinstruk­turiert ist – gentechnik­freie Produkte höchster Qualität. Barbara FritzerBau­mgartner, Ferndorf

Newspapers in German

Newspapers from Austria