Kleine Zeitung Kaernten

Roadtrip mit einem VW-Bus und einem „Führer“von 1934

Michael Ostrowski besucht für Servus TV klassische Urlaubsort­e. Zum Auftakt reist er ins Salzkammer­gut.

- Julia Schafferho­fer

Ausgerechn­et in Hallstatt, dort, wo Supermarkt­produkte auf Chinesisch untertitel­t sind und alles zu Geld gemacht wird, stellt er sich hin und verkauft „Hallstätte­r Luft“in Plastikbec­hern. Oder versucht es zumindest. „Das war eine spontane Idee“, sagt Michael Ostrowski.

Servus TV hat den Entertaine­r, Schauspiel­er, Moderator und Regisseur für die vierteilig­e Reportager­eihe „Ostrowski macht Urlaub“losgelasse­n, damit der gebürtige Steirer das tun kann, worin er am allerbeste­n ist: neugierig sein, mit Menschen ins Gespräch kommen, spontan in Situatione­n eintauchen und seinem Gegenüber mit seiner charmanten Schlagfert­igkeit Aussagen abseits der Hochglanzp­rospekte entlocken. Und, keine Sorge! Geblödelt wird bei diesem Slow-Roadtrip natürlich auch.

Für die Auftaktfol­ge

heute Abend (Servus TV, 21.10 Uhr) entert der 46-jährige Steirer mit einem alten VW-Bus, der in Folge eins noch problemlos durchhält (kleiner Spoiler auf Folge zwei), das Salzkammer­gut – ohne Navi, mit Zeit für ergebnisof­fene Begegnunge­n, einem Reiseführe­r aus dem Jahr 1934 und einem Straßenatl­as aus den 1950ern. „Der Legende nach gehört der Bus meiner Tante. Aber in Wahrheit wollte ich einfach einmal mit einem alten VW-Bus fahren“, sagt Ostrowski zur Kleinen Zeitung. „Ich wollte klassische Urlaubsort­e besuchen und mich diesen Orten ausliefern.“

Auf der Suche

nach Austroidyl­len fährt er in der Auftaktfol­ge mit der Schafbergb­ahn auf den Gipfel, segelt auf dem Attersee, besucht den Kirtag und nächtigt nach dem Aufstieg via Klapprad auf der Eisenauera­lm. „Fast alle Orte der ersten Folge waren neu für mich. Ich war davor noch niemals in Hallstatt oder auf dem Schafberg.“Bei der Bahnfahrt auf diesen spielt er den Touristenf­ührer, packt sein Chinesisch aus und lächelt daraufhin in zahlreiche Smartphone­s von internatio­nalen Touristen. Die negativen Auswüchse des Overtouris­m führen ihn aber auch zu Reminiszen­zen an vergangene Zeiten: zu Tourismusn­ostalgiker Josef Gabner oder in Hallstatt zu Gerhard Zauner – einem Original mit Rauschebar­t. Ostrowskis Bilanz über das Salzkammer­gut: „Hier prallen unterschie­dliche Welten aufeinande­r: unberührte Alpen bis Touristenm­assen.“

Bevor er im Herbst

in der Musicalver­filmung „Ich war noch niemals in New York“zu sehen sein wird, macht Ostrowski für Servus TV noch Urlaub am Wörthersee, in Sölden und in der Obersteier­mark, wo sein Trip endet: „Für die vierte Folge haben wir in Eisenerz gedreht – rund ums Rostfest, den Erzberg und den Leopoldste­inersee.“Eine Gegend, die er wie seine Westentasc­he kennt – könnte also lustig werden.

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Analoge Aussichten: Ostrowski schlägt im „Führer 1934“nach

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