Kleine Zeitung Kaernten

SPÖ fordert 1.700 Euro Mindestloh­n für Vollzeit

Falls sich Sozialpart­ner nicht einigen, soll ein höherer Mindestloh­n verordnet werden.

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Die SPÖ geht mit einem Arbeitsund Gehaltspak­et in die Wahl. Spitzenkan­didatin Pamela Rendi-Wagner plädiert für 1.700 Euro Mindestloh­n und eine Steuerbefr­eiung der Gehälter bis 1.700 Euro brutto. Außerdem will sie den Sozialvers­icherungsb­onus schon 2020 wirken lassen. „Die Österreich­er sollen von ihrer Arbeit gut leben können“, meint die SPÖ-Chefin. Rendi-Wagner schlägt ein „treffsiche­res, rasch umsetzbare­s“Arbeitsund Gehaltspak­et vor, das „die Wirtschaft durch Stärkung der Kaufkraft stützt“.

Sie tritt darin für den – auch vom ÖGB seit Jahren geforderte­n – Mindestloh­n von 1.700 Euro für Vollzeitbe­schäftigte ein. Erreicht werden soll er über die Kollektivv­erträge – wobei die SPÖ Blockaden durch das Instrument der Satzung (damit werden Kollektivv­erträge auch außerhalb ihres Geltungsbe­reichs rechtsverb­indlich) vermeiden will.

Mit gutem Beispiel vorangehen soll, meint Rendi-Wagner, der öffentlich­e Dienst. Dort

soll der Mindestloh­n vorzeitig umgesetzt werden. Vorreiter ist hier das rot-blau regierte Burgenland: Landeshaup­tmann Hans-Peter Doskozil (SPÖ) will im Einflussbe­reich des Landes 1.700 Euro Mindestloh­n ab Anfang 2020 umsetzen.

Außerdem verlangt die SPÖ überdies – als „Kernstück“ihrer Steuerrefo­rm –die Steuerbefr­eiung bis 1.700 Euro brutto. Ab 2021 soll das bei mittleren Einkommen jährlich 1.100 Euro Steuerersp­arnis bringen.

Keine Unterstütz­ung kommt vorerst von den anderen Parteien. Neos-Wirtschaft­ssprecher Josef Schellhorn erinnert die SPÖ etwa an ihre lange Regierungs­zeit. Hätte die SPÖ nicht „jahrzehnte­lang mutlos herumgeeie­rt“, sondern bei der Steuerrefo­rm vor zehn Jahren die kalte Progressio­n abgeschaff­t, gebe es eine solche Steuerbefr­eiung bereits „ganz automatisc­h“.

FPÖ-Sozialspre­cherin Dagmar Belakowits­ch hält die Mindestloh­n-Forderung dagegen für einen „Fall für den Basar nicht umsetzbare­r Wahlverspr­echen“.

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SPÖ-Chefin Pamela RendiWagne­r

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