Sie sind da, wenn Kinderhaut verbrennt
OP, Schleusenzimmer, Dinosaurier und Schmetterlinge: ein Besuch auf der Spezialstation für Kinder mit Brandverletzungen.
Aus einem Raum ist Kinderweinen zu hören, das durch Mark und Bein geht. Er bitte für das Interview noch um etwas Geduld, sagt Klaus Pfurtscheller, ein rotes Stethoskop um den Hals. Er habe einen kleinen Akutpatienten. Der geht natürlich vor. „Wir müssen jetzt warten, bis das Schmerzmittel wirkt.“Der Bub ist kurz zuvor in die Brandverletzteneinheit der Grazer Kinderklinik eingeliefert worden. Er hatte sich die Hand an der heißen Backofentür verbrannt.
Pfurtscheller ist Kinderintensivmediziner und leitet seit sechs Jahren die in Österreich einzigartige Spezialambulanz für Brandverletzungen bei Kindern und Jugendlichen. Sie ist Teil der Kinderintensivstation am Universitätsklinikum Graz. Hier gibt es einen Operationsraum für Brandverletzte und ein Schleusenzimmer mit 36 Grad Raumtemperatur, damit die kleinen Patienten nicht
auskühlen. Auch eine spezielle Badewanne für Brandverletzte steht da. Es kleben aber auch bunte Dinosaurier an den Wänden und Schmetterlingspickerl an der OP-Schiebetür. uch jenes dreijährige Mädchen ist noch dort, das Ende Juli in Graz mit einem Stabfeuerzeug seine Kleidung angezündet hatte und dadurch tiefe Verbrennungen erlitten hatte. Dritten Grades bedeutet, dass ein chirurgischer Eingriff, eine Hauttransplantation nötig ist. Und dass auf der Haut Narben bleiben werden.
AAnfang geht es bei schweren Verbrennungen ums Überleben“, sagt Pfurtscheller. Da müssen alle Räder ineinandergreifen; Notärzte, Pfleger, Anästhesisten, Chirurgen und Kinderärzte. Später gehe es darum, die kleinen Patienten auf
dem Weg zu begleiten: Dass die Narben nicht ziehen, wenn das Kind wächst, dass es ein möglichst gutes ästhetisches Ergebnis gibt – aber auch, dass keine Narben auf der Seele bleiben.
Auch nicht bei den Eltern. „Es ist wie bei jedem Trauma: Zuerst ist man unter Schock“, sagt der Arzt. „Doch ein gebrochener Knochen etwa heilt, ohne Spuren zu hinterlassen. Bei einer tiefen Verbrennung bleiben immer Narben zurück.“Daher seien in dem Team nicht nur Ärzte, Pfleger, Physiound Ergotherapeuten, sondern auch Psycho„Am