Heimspiel als Bad in der Begeisterung
Der Steirerbua Andreas Gabalier (34) verausgabte sich bei den Open Airs in Schladming. Der ORF hat die bejubelten Auftritte „verewigt“. Zu sehen ist der TVMitschnitt der beiden Konzerte im November.
Für die einen ist es vor allem „das Herz“, „das Authentische“und „das Aussehen“, für andere „die Musik“, „die Sprache“, „seine Texte“: Sprach man mit Gabalier-Fans am Fuße der Planai, um zu erfahren, warum sie für ihn bis zu 900 Kilometer weit angereist sind, hört man zwar verschiedene Gründe, wird dabei aber stets aus den seligen Augen einer eingeschworenen, friedvollen Solidargemeinschaft angesehen. Dafür muss man sich nicht in Tracht geworfen haben, das eine oder andere Accessoire wie ein rot-weiß-rot kariertes Schnäuztüchl genügt. Doch auch im legeren Freizeitlook fühlt sich niemand deplatziert am „Planet Planai“– völlig losgelöst von der knurrenden Erde und ihren Problemen. Diese Hoamat nimmt alle an, die a Liad mitsingen wollen.
Abende in Schladming (mit je 15.000 Besuchern) über die Bühne ging, kann man am 23. November im Hauptabendprogramm von ORF 2 sehen. Zumindest eine Zusammenfassung von 110 Minuten der dreistündigen Show. Was bemerkenswert ist, weil es das erste Konzert des Steirers ist, das der ORF aufzeichnet. Konkurrent Servus TV filmte den Auftritt im Münchener Olympia-Stadion mit und strahlt ihn schon am Nationalfeiertag aus. In den letzten Jahren gab es – nennen wir es – Verstimmungen oder Missverständnisse zwischen ORF und dem Erfolgskünstler. „Da haben sich Dinge aufgebaut, die gar nicht so gemeint waren“, erklärt ein Insider. „Er hat sich vernachläsgefühlt“, hört man aus Gabaliers Umfeld. Nicht vom Landesstudio Steiermark, wo er einst seinen ersten Radioeinsatz bekommen hat. Daher ergriff dessen Landesdirektor Gerhard Koch die Initiative. In einem Vieraugengespräch zwischen ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und dem Volks-Rock-’n’-Roller wurden die Weichen gestellt.
Nun waren 18 Kameras im Einsatz, darunter eine an einem Ballon fliegende in rund 60 Meter Höhe und eine Spider-Cam auf Drahtseilen. Regisseur Kurt Pongratz hatte ein 45-köpfiges Team und ein kolportiertes Budget von 200.000 Euro zur Verfügung. Pongratz: „Mit der Euphorie der Fans ist Stimmung garantiert. Da muss man nichts inszenieren, sondern einfach die Begeisterung einfangen.“
Koch sieht mit diesem Konzertmitschnitt „sowohl den Informationsals auch den Unterhaltungsauftrag erfüllt. Andreas Gabalier ist der erfolgreichste Musiker Österreichs im deutschsprachigen Raum.“Und wie man im Ennstal einmal mehr sehen konnte, auch durch das Generationenverbindende.
aufgefettet durch ein Bläser-Set und Streicher, braucht keinen Vergleich mit einem US-Act zu scheuen. Ob „Hodi odi ohh di ho“, „Uhlalalala“, „Hallihallo“oder „Sie san sweet wie Candy, wie HiHi-Himbeereis“: Die Songs selbst könnten in Aussage und Komposition den goldenen Orden der Steiermark für Einfachheit erhalten, aber sie zünden eben. Durch die Darbietung vom Naturburschen mit Gladiator-Attitüden, der sich nichts schenkt und nach einer zweifasigt