Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNER DES TAGES

Der Lavanttale­r Hannes Haßler (25) setzte sich beim Bundespflü­gen in Meiselding die Meisterkro­ne auf.

- Von Gert Köstinger

Hannes Haßler setzte sich beim Bundespflü­gen in Meiselding die Meisterkro­ne auf.

ettpflügen ist der prestigetr­ächtigste Wettbewerb auf Landwirtsc­haftsebene, es ist sicherlich die Königsdisz­iplin unter den landwirtsc­haftlichen Tätigkeite­n“, sagt Hannes Haßler. Der 25-jährige Jungbauer aus Altendorf bei St. Michael im Lavanttal krönte sich am Samstag beim Bundespflü­gen in Meiselding zum österreich­ischen Meister mit dem Beetpflug.

Insgesamt 27 Teilnehmer standen in den Kategorien Beet- und Wendepflug am Start. Beim Wettpflüge­n steht nach dem Drei-Stunden-Bewerb noch längst kein Sieger fest. Eine fachkundig­e Expertenju­ry bewertet viele Kriterien, wie Furchenbil­dung, Krümelung, Arbeitstie­fe und Geradheit der Furchen. Und das kann Stunden dauern. Bei Hannes Haßler hat sich das gespannte Warten ausgezahlt: Mit dem knappen Vorsprung von zwei Punkten auf den Zweitplatz­ierten Niederöste­rreicher Mario Schildendo­rfer holte sich Haßler die Goldmedail­le. Und die ist gleichzeit­ig auch das Ticket für die Pflüger-WM 2020 in Russland. „Es ist eine große Ehre, Österreich da vertreten zu dürfen, eine große und besondere Aufgabe, die mich sehr stolz macht!“

Zum elften Mal war Haßler bei einem Bundesents­cheid am Start, jetzt hat er das große Ziel erreicht. „Dieser Wettbewerb hat eine große Faszinatio­n, denn das Ziehen der geraden Furchen verlangt sehr viel Konzentrat­ion, Genauigkei­t und Geschick.“Auf einem Feld von 80 mal 20 Metern zeichnen die Pflugmeist­er beinahe ästhetisch­e Spuren in die Ackererde.

60 Hektar ist der „BinderHof“seiner Eltern Irmgard und Johannes Haßler groß, seit kurzer Zeit werden auch Kürbisse angebaut, um Kernöl produziere­n zu können. Traktor und Pflug erhält Hannes Haßler aber trotzdem von Gönnern: Nachbar Ernst Vallant stellt den Wettbewerb­straktor zu Verfügung, den Haßler speziell für sich adaptiert hat. Und den Pflug stellt die Steirerin Barbara Maier bei: „Das ist ein reiner Wettbewerb­spflug, dieses Gerät hat mit einem Alltagspfl­ug beinahe nichts mehr gemein. Millimeter­fein lassen sich da per Schrauben die Einstellun­gen verändern!“Spurhalteo­der GPS-Systeme sind beim Wettpflüge­n verboten, auch am Hoffeld fährt Haßler ohne digitale Hilfsmitte­l, verlässt sich nur auf sein Auge und das Gefühl.

A ls Absolvent der Hochschule für „Agrar und Umweltpäda­gogik“hat er sich ein zweites Standbein geschaffen: „Dieses Wissen nützt mir auch in meinem Beruf als Bauer. Die Landwirtsc­haft bedeutet für mich auch eine Leidenscha­ft, die mich mit der Natur sehr eng und bewusst verbunden hat“, sagt der Pflügermei­ster.

In seiner Freizeit erwandert der 25-Jährige mit Partnerin Kathrin Islitzer gerne die Almen rund um das Lavanttal.

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Hannes Haßler hatte für den Bewerb einen speziellen Traktor und einen eigenen Pflug zur Verfügung

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