Kleine Zeitung Kaernten

„Kurz will von Kärntner VP „Historisch­es“

Platz eins als Ziel für die Nationalra­tswahl. Klare Absage zu Ausbauplän­en für AKW Krsˇ ko.

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Ein klares Nein zum Ausbau des Atomkraftw­erkes Krˇsko in Slowenien gab es gestern auch von ÖVP-Spitzenkan­didat Sebastian Kurz bei seinem Wahlkampft­ag in Kärnten. Der kurzfristi­g organisier­te Termin in der Buschensch­ank Geißelbach­er ober St. Andrä im Lavanttal wurde mit knapp 300 Besuchern zur regionalen Großverans­taltung, was selbst Funktionär­e überrascht­e. „Kurz zieht halt“, meinte einer im türkisen „Wir für Kurz“-T-Shirt.

„Ein AKW-Ausbau stellt eine Gefahr für die österreich­ische Bevölkerun­g dar“, mahnte Kurz. Sollte er gewählt werden,

würde er als Bundeskanz­ler „alle Möglichkei­ten nutzen, um auf Slowenien einzuwirke­n, meinte er zur Kleinen Zeitung. Seine Kontakte in Slowenien aus seiner Kanzlerzei­t wolle er jetzt schon nützen. Die Kärntner Spitzenkan­didatin Elisabeth Köstinger kündigte an, in der nächsten Nationalra­tsitzung einen Antrag für eine parteiüber­greifende Allianz gegen Krˇsko einzubring­en. Die Lavanttale­rin betonte: „Das Atomkraftw­erk ist von hier nur rund 100 Kilometer entfernt.“Auszubauen sei erneuerbar­e Energie.

Kurz skizzierte seine Zeit seit Auftauchen des Ibiza-Videos und der Abwahl der Bundesregi­erung: „Ich habe viele lange Gespräche geführt, habe sehr sehr viel Kraft getankt. Jetzt habe ich mehr Lust denn je auf die Politik und dass wir unsere Arbeit nach dem 29. September fortsetzen.“

Weil das Klientel hier stark bäuerlich ist, verweist Kurz auf den Einsatz in Brüssel für die Landwirtsc­haft und versprach: Sollten die Mittel auf EU-Ebene gekürzt werden, so würde man auf nationaler Ebene für den Ausgleich sorgen, „damit die kleinstruk­turierte Landwirtsc­haft erhalten bleibt“.

Die Buschensch­ank-Betreiber Karin und Erwin Geißelbach­er haben schon vor der KurzAnkunf­t gemeint, sie würden den Spitzenkan­didaten bitten, sich einzusetze­n, dass es zu keinen Rindfleisc­himporten aus Südamerika kommt. „Das würde uns in Österreich ruinieren, Tausende Bauern müssten zusperren.“Kurz erntete später für seine Ansage Applaus: Das Abkommen Mercosur „ist so nicht zu unterschre­iben“.

Gleich wie schon vom Kärntner ÖVP-Chef Martin Gruber vorgegeben, legte Kurz die Ziellatte für die Wahl hoch: „In Kärnten gibt es die historisch­e Chance, dass die ÖVP erste Kraft wird.“26,84 Prozent und Platz drei waren es 2017. Die FPÖ als Erste hatte 31,8 Prozent. Kurz mahnte auch: „Bitte ruhen wir uns nicht auf den guten Meinungsum­fragen aus.“

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