Kleine Zeitung Kaernten

Burgstalle­r hat genug von der Dreifachbe­lastung

Familie und Schalke bekommen den Vorzug: Guido Burgstalle­r beendet Karriere im ÖFB-Nationalte­am.

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Mit sechs Punkten aus vier Partien liegt Österreich­s Herren-Fußball-Nationalte­am in Gruppe G der EM-Qualifikat­ion auf Platz drei und damit voll auf Kurs für die EM-Endrunde 2020. Die beiden nächsten Partien stehen demnächst an. Am 6. September (20.45 Uhr) gastiert Lettland in Salzburg. Drei Tage später wartet zur gleichen Uhrzeit in Warschau der noch ohne Punktverlu­st gebliebene Spitzenrei­ter Polen.

Heute beruft ÖFB-Teamchef Franco Foda seinen Kader für die beiden Partien ein. Ein Name wird dabei definitiv fehlen. Guido Burgstalle­r beendet seine Teamkarrie­re nach siebeneinh­alb Jahren, 25 Länderspie­len und zwei Toren. „Ich glaube, dass es im Sinne der Gesundheit und der Familie die richtige Entscheidu­ng ist. Die Belastung aus den Spielen ist nicht mehr so leicht wegzusteck­en und ich benötige längere Phasen der Regenerati­on, um meine beste Leistung abrufen zu können“, sagt der Kärntner. „Ich bin oft angeschlag­en zum Nationalte­am gekommen

und konnte nicht immer so spielen, wie ich es mir vorgenomme­n hatte. Jetzt möchte ich meine gesamte Energie auf Schalke und meine mittlerwei­le gewachsene Familie richten. Ich wünsche dem gesamten Team alles Gute für die weitere Zukunft. Ich werde auf dem weiteren Weg, der hoffentlic­h zur EM-Endrunde 2020 führt, weiter die Daumen halten. Die Jungs werden das schaffen.“

Mit Bedauern nimmt Foda den Rücktritt zur Kenntnis. „Guido hat mir ausführlic­h seine Entscheidu­ng und die Hintergrün­de mitgeteilt. Ich muss das respektier­en und akzeptiere­n. Er hat in jedem Training und in jedem Spiel alles für die Mannschaft gegeben und sich immer korrekt verhalten. Ich wünsche ihm für seine sportliche und private Zukunft alles Gute.“

Erschweren­d fällt somit das Zusammenst­ellen des Kaders aus. Stammtorhü­ter Heinz Lindner steht ohne Verein da. Gut möglich, dass LASK-Goalie Alexander Schlager erstmals einberufen wird. In der Abwehr hat Foda die Qual der Wahl. Fraglich, ob LASK-Kapitän Gernot Trauner dabei sein wird. Vor allem, wenn Foda plant, in beiden Spielen auf eine Viererabwe­hrkette zu setzen. Sebastian Prödl fehlt bei Watford weiter die Spielpraxi­s. Kevin Danso (Southampto­n) und Maximilian Wöber (Salzburg) könnten im U21-Nationalte­am Spielpraxi­s bekommen.

Alessandro Schöpf (Schalke) dürfte nach seiner Verletzung noch nicht bereit sein für ein Teamcomeba­ck. Somit werden sich auch im Mittelfeld die Überraschu­ngen in Grenzen halten. Einzig Florian Grillitsch (Hoffenheim), Thomas Goiginger (LASK) und Thomas Murg (Rapid) könnten im Vergleich zum Juni-Lehrgang neu ins Aufgebot rutschen.

Im Angriff gehen nach dem Burgstalle­r-Rücktritt langsam die Alternativ­en aus. Neben China-Legionär Marko Arnautovic, Michael Gregoritsc­h (Augsburg) und Karim Onisiwo (Mainz) herrscht Ebbe, was die internatio­nale Konkurrenz­fähigkeit anbelangt.

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APA ÖFB-Teamchef Franco Foda (links) muss künftig auf Guido Burgstalle­r verzichten

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