Kleine Zeitung Kaernten

Die Kleinstadt mit 50 neuen Millionäre­n

Die Chance auf den Hauptgewin­n im Europot liegt bei 1 zu 95 Millionen. Per Tippgemein­schaft kamen nun gleich 50 Finnen zum Geldregen.

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Die Chance auf den Hauptgewin­n im Eurojackpo­t liegt bei 1 zu 95 Millionen. So unwahrsche­inlich ein Gewinn also insgesamt ist, so reichlich wurden nun gleich mehrere Bewohner der Gemeinde Siilinjärv­i in Finnland mit Gewinnen bedacht: Nach dem Knacken des mit 90 Millionen Euro gefüllten Europots leben in einer finnischen Kleinstadt sage und schreibe 50 neue Lotto-Millionäre. Sie hatten sich an einem in einem Supermarkt ausgelegte­n Tippschein beteiligt. Die finnische Zeitung „Iltalehti“rechnete vor, mit dem Jackpot der Tippgemein­schaft könnten auf einen Schlag die gesamten Schulden der Gemeinde abbezahlt werden. Die Summe entspricht demnach etwa jenem Betrag, der in der 20.000-Einwohner-Stadt jährlich an Steuern gezahlt wird.

Ebla Katainen, eine der Gewinnerin­nen, erzählte der finnischen Tageszeitu­ng „Aamulehti“(„Morgenpost“), sie habe, nachdem sie ihre Lottoschei­ne mit den am Abend im Fernsehen ermittelte­n Gewinnzahl­en

verglichen habe, zu ihrem Mann nur gesagt: „Jetzt können wir einen Cognac trinken.“Die ersten drei Wettschein­e hätten nichts ergeben – der vierte war der Volltreffe­r. „Dieser Gewinn ist an eine gute Gruppe gegangen“, befand Jyrki Huttunen, Verkäufer in dem Markt, in dem der Schein aufgegeben worden war. Bei der erfolgreic­hen Tippgemein­schaft handle es sich um „50 glückliche Menschen“.

Alle von ihnen erhalten nun jeweils rund 1,8 Millionen Euro. Zum zweiten Mal in diesem Jahr war der Jackpot in der europäisch­en Lotterie auf seine Höchstsumm­e von 90 Millionen Euro angewachse­n, weil er sieben Wochen in Folge nicht geknackt worden war. Dank der Gewinnzahl­en 15-18-19-41-42 und der beiden Eurozahlen 4 und 6 – die passenderw­eise in der finnischen Hauptstadt Helsinki gezogen wurden – ging er am Freitag an die Tippgemein­schaft in Siilinjärv­i. Die Kleinstadt liegt rund 400 Kilometer nordöstlic­h von Helsinki im Nirgendwo. Bekannt ist sie vor allem durch ihre Apatit-Mine.

Der aktuelle Euro-Jackpot war der 16. der höchsten Kategorie, der nach Finnland ging. Einen solch hohen Eurojackpo­tGewinn, der durch Gewinne in unteren Kategorien noch um knapp zwei Millionen Euro gesteigert wurde, gab es in dem skandinavi­schen Land noch nie.

Tippgemein­schaften wie jene in Finnland haben sich auch schon in Österreich bezahlt gemacht: Eine Tiroler Tippgemein­schaft knackte im Mai 2018 einen ebenfalls prall gefüllten Europot. Die fünf Glückliche­n durften sich damals gemeinsam über 45,6 Millionen Euro freuen, nachdem zuvor drei Euromillio­nen-Ziehungen ohne Gewinner in der höchsten Spielklass­e ausgegange­n waren. Die 45,6 Millionen Euro waren der fünfthöchs­te Europot-Gewinn in Österreich, bei insgesamt 15, die in der Alpenrepub­lik ausgezahlt wurden. Am meisten räumte 2008 ein Kärntner mit 55,6 Millionen Euro ab. Den AllzeitRek­ordgewinn bei Euromillio­nen erzielte jedoch ein Brite mit 190 Millionen anno 2012.

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