Kleine Zeitung Kaernten

Liverpool als großes Los

Salzburg trifft in der Gruppenpha­se der Champions League auf den amtierende­n Titelträge­r, auf Napoli und auf Belgiens Meister Genk.

- Von Hubert Gigler

Es ist der Gegner, der alles überstrahl­t, und dies nicht nur wegen des berühmten blitzenden Gebisses von Jürgen Klopp. Als das Los des FC Salzburg auf die Gruppe mit dem FC

Liverpool fiel, war das Champions-League-Feuer so richtig entfacht beim österreich­ischen Serien-Fußballmei­ster. Der Verein, Mannschaft, Betreuer, Mitarbeite­r, hatten geschlosse­n die Ziehung am Bildschirm im Taxhamer Trainingsz­entrum verfolgt, das Programm löste kollektive­n Jubel aus. „Jeder Spieler hat ein Grinsen im Gesicht“, freute sich auch Kapitän Andreas Ulmer. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp nimmt alle ernst. „Die Salzburger haben so viele Jahre um die Champions League gerungen. Jetzt, wo sie dabei sind, werden sie mit allem kämpfen, was sie haben“, erklärte der Deutsche.

„Es ist eine geile Gruppe“, kommentier­te sein Salzburger Kollege Jesse Marsch die bevorstehe­nden Duelle mit dem amtierende­n Titelträge­r der Königsklas­se sowie dem SSC Napoli und dem belgischen Meister Genk. Und das Selbstbewu­sstsein im Klub ist nach vielen überzeugen­den EuropaLeag­ue-Jahren so stark, dass die Chance, das Frühjahr in der Champions League zu erleben, nicht gleich verworfen wird. „Es ist eine große Herausford­erung, aber wir haben eine richtig gute Mannschaft mit viel Potenzial. Wir können gegen jeden Gegner bestehen“, meint Marsch und legt nach. „Die Art und Weise, wie Liverpool Fußball spielt, ist ein Vorbild für die Zukunft, und ich denke, wir sind ihnen ein bisschen ähnlich. Es wird sehr interessan­t.“Wie der Zufall so spielt, war das Stadion an der Anfield Road die erste europäisch­e Arena, die der Amerikaner von innen sah – als 14-Jähriger. Ein Stück Rasen ließ er mitgehen.

Über diese Causa ist längst Gras gewachsen, andere Erlebnisse liegen weniger weit zurück. Mit Liverpool-Starstürme­r Sadio Mane, bis 2014 in Salzburg aktiv, gibt es ebenso ein Wiedersehe­n wie mit Naby Keita und dem SSC Napoli, die erst in der vergangene­n Saison zur Endstation für die „Bullen“wurde. Im Ach

telfinale der Europa League hatten die Salzburger auswärts 0:3 verloren, das 3:1 vom Rückspiel verleiht dem österreich­ischen Meister jedoch Zuversicht. Der alte Trainerfuc­hs Carlo Ancelotti betreut die Neapolitan­er nach wie vor, Marsch hat Respekt. Klopp und Ancelotti gehörten zu den besten Trainern der letzten 20 Jahre, aber für die Vorbereitu­ng relevant sei die Leistung der Mannschaft.

Genk ist hierzuland­e eine eher unbekannte Größe. Das Team holte den nationalen Titel mit sieben Punkten Vorsprung auf Brügge und liegt aktuell an sechster Stelle der belgischen Jupiler League. Wer live zusehen will und noch über kein Ticket verfügt, kommt zu spät. Das Paket für sämtliche drei Heimspiele der Salzburger ist ausverkauf­t.

Newspapers in German

Newspapers from Austria