Mit dem Blick fürs Detail
Die Aussicht ist traumhaft. Für den Blick über die sanften Hügel in Sankt Marein bei Graz nahm die Familie Hofer ein gutes Stück Mehraufwand in Kauf – wegen der Geländebeschaffenheit wurde ihr Haus unter anderem mit einem Halbstock ausgestattet.
Betritt man es, dominieren Licht und Raum. „Wir wollten offen wohnen“, sagt Andreas Hofer. Küche, Ess- und Wohnbereich gehen fließend ineinander über. Als leidenschaftlicher
Koch werkt der Fleischermeister und -sommelier gern auf seiner Kücheninsel, den Gästen zugewandt. Essensdüfte werden dabei nicht von einer optisch mächtigen Dunstabzugshaube, sondern direkt von einem integrierten Abzug in der Arbeitsplatte eingefangen. Auch die große Kühlkombination mit Wasseranschluss und Eiswürfelfach in Nachbarschaft einer kleinen Speis ist in die Mauer eingelassen und verstellt keinen Platz im Raum.
Gegessen wird auf einem ganz besonderen Tisch. „Das Kastanienholz für den Esstisch stammt noch vom Opa“, erzählt der Vater von Zwillingen. Mehr als 45 Jahre lagerte es auf dem Dachboden, bis es nun von einem Tischler des Vertrauens in zeitgemäße Möbel verwandelt wurde.
Wie der Esstisch ist die gesamte Einrichtung des Hauses eine Mischung aus neuen Entdeckungen, liebevoll Bewahrtem und vielen eigenen Ideen. „Wir wollten Möbel mit Charakter“, betont der frisch verheiratete Hausherr. Die Lampe über dem Tisch entwarf er selbst. Der Lichtstreifen des Stiegenaufgangs ist eine schlau umgesetzte Eigenkreation. In Hüfthöhe stemmte er Ziegel aus der Wand und setzte einen länglichen Leuchtkasten mit LED-Streifen darin ein.
Oben liegen das Bad, ein Elternschlafzimmer mit großzügigem Schrankraum und zwei
für die Zwillinge. Jedes Kind hat einen eigenen Balkon, der als gemauerter Kubus Schutz vor dem Wetter bietet.
Kater Luis steckt den Kopf ins Zimmer und streckt sich dann genüsslich auf dem Boden aus. Es lebt sich offenbar tierisch gut auf dem beheizten Fußboden. Auf den ersten Blick könnte man die Bodenbretter für Holz halten. „Den Laufwagen und auch den späteren Fahrzeugen unserer Zwillinge hätte der stärkste Holzboden nicht unbeschadet standgehalten“, erklärt der Familienvater. „Deshalb haben wir uns für Fliesen aus Feinstein entschieden. Sie sind auch gute Wärmespeicher.“
Der Wohnbereich spiegelt eine weitere Leidenschaft des Hausherrn wider, die Musik. Posaune, Trompete, Tuba, Alphorn – auf einem Bild sind ein paar der Instrumente, die er spielt(e), versammelt. „Meine Schwester hat es selbst gemacht und mir zum Einzug geschenkt.“GeZimmer meinsam mit einer originellen „Musiklampe“mit dem Korpus eines Blechblasinstruments. Zum regelmäßigen Üben ist Platz vorhanden – auch ein Proberaum wurde bei der Planung berücksichtigt.
Wenn im Sommer auf der Terrasse gegrillt wird, liegt Kater Luis auf dem Rand des Flachdachs und schaut von oben zu. Schließlich wäre es schade, zu versäumen, wenn der Hausherr die duftenden Steaks serviert.