Kleine Zeitung Kaernten

Westbahn bringt Anzeige ein

Ein Gutachten macht Hofer verantwort­lich.

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ÖBB-Konkurrent Westbahn sieht sich bei jüngsten Vergaben von Bahn-Leistungen durch das Verkehrsmi­nisterium benachteil­igt und geht nun strafrecht­lich dagegen vor. Angriffspu­nkt ist die im Ibiza-Video gefallene Aussage, dass „der Haselstein­er“keine Aufträge mehr bekommen werde, wenn die FPÖ in die Regierung komme. Das Unternehme­n hat daher eine Untreue-Anzeige gegen unbekannt eingebrach­t.

Die Westbahn hat in einem Privatguta­chten prüfen lassen, ob sie bei den jüngsten Direktverg­aben an die ÖBB durch das Infrastruk­turministe­rium diskrimini­ert worden ist. Fazit: Die Vergaben seien gesetzes- und verfassung­swidrig erfolgt und es gebe eine persönlich­e Verantwort­ung des Verkehrsmi­nisters (Norbert Hofer/FPÖ) dafür. Die Begründung: Initiativa­ngebote der Westbahn seien nicht geprüft worden, Vergleichs­angebote wurden nicht eingeholt. Außerdem sei der Gleichheit­sgrundsatz verletzt worden.

Sowohl das Verkehrsmi­nisterium als auch die ÖBB haben die Vorwürfe der Westbahn zurückgewi­esen. Beide stellten eine Benachteil­igung des Unternehme­ns in Abrede und erinnerten an entspreche­nde Gerichtsen­tscheidung­en. Höchst verärgert zeigte sich die FPÖ und stellte einen Konnex zum Nationalra­tswahlkamp­f her. Die Entscheidu­ng für 2018 besiegelte Direktverg­aben sei schon 2016 bzw. 2017 unter dem damaligen Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d (SPÖ) getroffen worden.

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