Ausländer regieren im Rotlicht
Großrazzia in allen 28 Kärntner Bordellen. Zehn Frauen wurden Opfer von Menschenhändlern.
Kärnten war der Anfang, andere Bundesländer werden folgen. Im Bundeskriminalamt in Wien ist man mit den Ergebnissen einer dreitägigen Schwerpunktaktion gegen den Menschenhandel im Rotlichtbereich, Prostitution, Waffenhandel, illegale Beschäftigung und illegales Glücksspiel „sehr zufrieden“, wie Andreas Holzer vom BKA erklärt. Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt (LKA) hat er den Einsatz von 65 Polizistinnen und Polizisten, die von Finanzpolizisten, Zollfahndern, Verfassungsschützern unterstützt wurden, koordiniert. Mit dabei war auch eine Delegation der Volksanwaltschaft.
in Kärnten wurden kontrolliert, 229 Prostituierte überprüft und befragt. In zehn Fällen sollen die Frauen Opfer von Menschenhändlern geworden sein. Den Ermittlern mussten 45 Zuhälter aus Rumänien und Bulgarien Rede und Antwort stehen. Fast alle sind, so Holzer, im Ausland polizeibekannt. Gegen fünf von ihnen wird ermittelt. „Sowohl bei den Prostituierten als auch bei ihren ‚Freunden‘ geht der Trend zur Jugend. Und der Ausländeranteil ist sehr hoch“, sagt Holzer. Dank der langen Zusammenarbeit mit dem Fachbereich „Prostitution, Menschenhandel“im LKA Kärnten sei es gelungen, einen wahren „Datenschatz“zu heben, der nun ausgewertet werden muss.
Eine weitere Stoßrichtung der Schwerpunktaktion war die Rockerszene, wobei erstmals in Kärnten auch Spuren der United Tribuns (Bosnien, Mazedonien), der Osmanen (Türkei) und der Satudarah (Holländer mit Migrationshintergrund von der indonesischen Inselgruppe der Molukken) festgestellt werden konnten. Holzer: „Wir haben vor der European Bikeweek ein Zeichen gesetzt.“
Heiß wurde es auch in einigen Gastro-Lokalen und Geschäften, die ansässige und polizeilich bekannte Personen führen, die italienischen Verbrecherorganisationen mit mafiöser Struktur zugerechnet werden.
Bei einem „Dauerbrenner“, dem Kampf gegen das illegale Glückspiel, konnten ebenfalls Erfolge verbucht werden. Ein Glücksspiellokal in Klagenfurt wurde geschlossen, sechs Glücksspielautomaten wurden sichergestellt. Weitere Razzien sind in Vorbereitung.
Bei den Rockerbanden der neusten Generation geht es vermehrt nicht mehr ums Motorrad, sondern um Schutzgelderpressung, Prostitution und Drogenhandel.