Kleine Zeitung Kaernten

An Lignanos Stränden kann Plastik baden gehen

In einem der beliebtest­en Urlaubsort­e der Österreich­er hat der Umweltschu­tz Vorrang.

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Lignano ist eines der beliebtest­en Ferienziel­e der Österreich­er an der italienisc­hen Adria. Damit das auch so bleibt, setzen die Hoteliers auf nachhaltig­en Tourismus. Wie Donatella Pasquin, die Präsidenti­n der Hoteliers-Vereinigun­g betont, ist Mülltrennu­ng am oberen Ende der Adria längst selbstvers­tändlich. Für Raucher gibt es eigene, vom übrigen Strand abgetrennt­e Bereiche. Nichtrauch­er brauchen sich daher nicht mehr über die lästigen Zigaretten­stummel (mozzicone) im Sand ärgern. Seit Beginn der heurigen Sommersais­on gilt an den Stränden von Lignano überdies ein Plastik-Verbot in den Restaurant­s und Bars sowie auf den Liegeplätz­en.

Mittelmeer stellt nur rund ein Prozent des Wassers auf der Erde, aber es ist mit sieben Prozent des Mikroplast­iks verschmutz­t“, sagt Pasquin. Deshalb wollen die Hoteliers rechtzeiti­g die Grundlage ihrer Existenz schützen. Verstöße gegen die neue Verordnung werden (noch) nicht bestraft. „Unsere Mitarbeite­r sprechen mit den Gästen und wollen so ein Bewusstsei­n schaffen für den verantwort­ungsvollen Umgang mit der Natur.“

ist einer der größten touristisc­hen Unternehme­r Lignanos. Er betreibt fünf „Strandbüro­s“, wie die Strandabsc­hnitte mit den Liegen und Sonnenschi­rmen heißen, Hotels, Restaurant­s und Bars. Er ist begeistert von dem Projekt „senza plastica“und erzählt, dass die Aktion in seinem Geschäftsb­ereich 30 Prozent Mehrkosten verursacht: Teller, Becher und Strohhalme müssen durch abbaubare Materialie­n ersetzt werden. Meistens ist das Grundmater­ial Mais.

Ardito ist bekannt dafür, immer neue Angebote für seine Gäste auszuarbei­ten. So gibt es an „seinen“Strandabsc­hnitten (die man nur pachten, aber nicht kaufen kann) einen Schönheits­salon mit Whirlpool, Friseursal­ons, ein TattooStud­io. Das Consorzio der Hoteliers veranstalt­et Dichterles­ungen ähnlich dem Bachmannpr­eis in Klagenfurt und Journalist­en-Wettbewerb­e. Heuer wurde überdies eine Dauerausst­ellung von Skulpturen ins Leben gerufen.

Aber auch die unmittelba­re Umgebung des großen Badeortes hat einiges zu bieten. Fahrten in die Lagune von Marano Lagunare werden täglich angeboten. Man kann sich aber auch ein eigenes Boot mieten. Ein solches betreibt Kapitän Stefano Baldo. Es liegt im Hafen von Punta Faro an der Ostspitze der Halbinsel von Lignano.

unterwegs ist, muss über genaue Ortskenntn­is verfügen. Denn zu Zeiten der Ebbe ist das Wasser stellenwei­se nur 20 Zentimeter tief. Die Fahrrinnen für die Boote sind durch Holzstämme (Ital. Briccole) gekennzeic­hnet, die man kaum übersehen kann, weil meist auf jeder einzelnen eine Möwe rastet. Stefano kennt die Lagune wie seine Hosentasch­e und zeigt seinen Gästen die meist verlassene­n Casoni (Fischerhüt­ten). Dort lebten vor Jahrzehnte­n die Fischer während der ganzen Woche, weil es zu mühsam war, nach getaner Arbeit per Ruderboot auf das Festland zurückzuke­hren.

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