So macht Bildschirmstress unsere Augen krank
Trockene, tränende oder brennende Augen? „Bildschirmkarenz kann helfen“, sagt Augenfacharzt Christoph Faschinger.
Normalerweise blinzeln wir Menschen zehn bis 15 Mal in der Minute, also alle vier bis sechs Sekunden. Schauen wir auf einen Bildschirm, blinzeln wir seltener. Dazu kommen Klimaanlagen, deren Luftquirle direkt auf den Körper gerichtet sind. Das hat vor allem eines zufolge: trockene Augen. Das Auge beginnt zu brennen und zu jucken, es wird rot und die Sicht verschwimmt. Diese Symptome sind Anzeichen für das sogenannte Office-EyeSyndrom, also das „Büroaugensyndrom“. Eine gesundheitliche Belastung, die vor allem Bildschirmarbeiter betrifft. Kontaktlinsenträger leiden besonders, weil die Linse zusätzlich einen Teil der Tränenflüssigkeit aufsaugt. Kinder und Jugendliche leiden immer häufiger unter Kurzsichtigkeit, die unter anderem durch intensive Nutzung des Smartphones hervorgerufen wurde. Konzentriert man sich auf einen kleinen Bildschirm, wird das Rundherum unterdrückt. Dieses Unterdrücken bewirkt, dass in der Netzhaut ein Stoff gebildet wird, der das Auge größer und länger werden lässt. Man wird also kurzsichtig. Von der Evolution her ist unser Auge nicht wirklich dafür gedacht. Wir waren Jäger und Sammler. Später hat es zwar Nahtätigkeiten gegeben, aber man ist nicht so alt geworden. Die Alterssichtigkeit wurde also nicht schlagend.
Von den meisten Geräten wird Blaulicht abgegeben. Dieses Licht hat einen negativen Einfluss auf unsere Schlafgewohnheit. Denn Blaulicht unterdrückt die Bildung des Schlafhormons Melatonin, weshalb man erwiesenermaßen schlechter schläft.
Regelmäßig eine Bildschirmkarenz einzuführen. Denn die Muskeln in unserem Auge sind auf Bewegung ausgerichtet. Sprich: immer wieder wegschauen! Das gilt vor allem für Bildschirmarbeiter. In Amerika gibt es die sogenannte 20-20-20-Regel. Das heißt: Alle 20 Minuten eine Pause von 20 Sekunden einlegen und in eine 20-Fuß-Entfernung schauen.