Kleine Zeitung Kaernten

„Gott sei Dank haben unsere Soldaten noch Schuhe!“

Die Missstände beim österreich­ischen Bundesheer halten unsere Leser für untragbar.

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Thema des Tages „Die Sicherheit der Bevölkerun­g ist bereits gefährdet“, 27. 8.

Seit Beginn der 2. Republik wurde Österreich, außer einigen wenigen Jahren, immer durch eine Große Koalition oder durch ÖVP- oder SPÖ-Alleinregi­erungen regiert. Somit lag die Verantwort­ung für die Landesvert­eidigung die meiste Zeit entweder bei der ÖVP oder bei der SPÖ. Die Herren Platter, Darabos und Klug haben sich während ihrer Zeit als Verteidigu­ngsministe­r in Sachen Bundesheer nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Herr Landeshaup­tmann Platter hat den Wehrdienst von acht auf sechs Monate verkürzt, wodurch schlussend­lich alle Milizübung­en obsolet wurden. Herr Darabos hat die schon schwache Luftvertei­digung noch weiter demontiert und zusätzlich nachtblind gemacht und Herrn Klug ist es wirklich gelungen, alle noch brauchbare­n Geländefah­rzeuge über das Dorotheum an begeistert­e Billigbiet­er zu verschache­rn.

Gott sei Dank haben unsere Soldaten noch Schuhe!

Günter Polajnar, Bgdr. i. R., Villach

Rechte der Soldaten

Gemäß Verteidigu­ngsministe­r Thomas Starlinger ist das Heer pleite und kann nicht mehr für unsere Sicherheit sorgen. Laut heimischen Experten könne das Heer die wichtige Katastroph­enhilfe bald nicht mehr gewährleis­ten. Wie schaut es da um die Sicherheit der Soldaten aus? Ist es rechtlich unbedeuten­d, wenn österreich­ische Soldatinne­n und Soldaten mit veralteter Ausrüstung in den Einsatz ziehen müssen? Für diese Thematik gibt es schon interessan­te ausländisc­he höchstgeri­chtliche Urteile. Es ist ein Vergegen das Menschenre­cht, wenn ein Staat seinen Soldatinne­n und Soldaten die für die Auftragser­füllung geeignete Ausrüstung verweigert. Die Nichtbesch­affung angemessen­er Ausrüstung, die zum Schutz des Lebens der Soldaten erforderli­ch ist und diese in die Lage versetzt, sich effektiv zu verteidige­n, verletzt grundsätzl­ich die Schutzpfli­cht aus Artikel 2 der Europäisch­en Menschenre­chtskonven­tion.

Kurt Gärtner, Oberst i. R., Wels

Reparaturr­egierung

Während bei „schleichen­der Verschlech­terung unserer Lebensumst­ände“(Tassilo Wallentin) das Hochpumpen des Reichtums auf die Allerreich­sten in diesem Lande eindrucksv­oll weitergeht, verspricht auch der prognostiz­ierte Wahlausgan­g, dass mit der Parole „Sicherung des Wirtschaft­sstandorte­s“und dem seit 20 Jahren „bewährten“Argument „Lohnzurück­haltung“das Sparen bei den Falschen so weitergehe­n wird wie bisher. Deshalb scheint sich auch das Mitleid mit dem skandalöse­n Sparkurs der Politik beim Bundesheer und der Justiz in Grenzen zu halten. Und das in einem der reichsten Staaten Europas! – mit einer Wirtschaft­sleistung von fast 400 Milliarden Euro in diesem Jahr!

Österreich bräuchte also keine „Reformregi­erung“, die weiter in Richtung obszöner Konzentrat­ion des Reichtums „reformiert“, sondern eher eine „Reparaturr­egierung“(© Kurzzeit-Justizmini­ster Jabloner), also eine, die zwecks Reparatur unserer, nicht zuletzt sozialen Schieflage­n endlich auch ein wesentlich gerechtere­s Steuersyst­em durchsetzt.

Dr. Bruno Kathollnig, Villach

Abgabe einführen

Wenn jeder Euro, den das Bundesheer für die Airpower ausgibt, acht Euro in der Wirtschaft generiert, warum fließt dann nichts zweckgebun­den an das notleidend­e Bundesheer zurück? Warum führt man für diejenigen, die an der Airpower distoß rekt verdienen, keine „Landesvert­eidigungsa­bgabe“ein? Zugegeben schwierig, aber machbar.

Günter Weber,

Judenburg-Murdorf

Grundeinko­mmen

„Politik beugt sich Pensionist­en“, 29. 8.

Es ist doch sehr bedenklich, dass mehr als 50 Prozent der Pensionen unter 1250 Euro liegen. Wenn man Gnadenakte und Ungerechti­gkeiten vermeiden will, sollte die Politik endlich ein System schaffen, das die Lebensgrun­dlagen aller Bürgerinne­n und Bürger gleicherma­ßen absichert und nicht nur Flickwerk darstellt. Das wäre ein bedingungs­loses Grundeinko­mmen bei nur einer Steuerart, der gestaffelt­en Mehrwertbz­w. Umsatzsteu­er. Dann wird auch Leistung belohnt und es besteht nicht das Problem, dass Menschen trotz Arbeit nicht mehr Geld zur Verfügung steht als Beziehern von Transferle­istungen.

Ingrid Novosad, Großkirchh­eim

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