Nazi-Videos verschickt: Unternehmer angeklagt
Kärntner soll in 70 Fällen gegen Verbotsgesetz verstoßen haben. Ihm wird auch illegaler Waffenhandel vorgeworfen.
Schwere Vorwürfe gegen einen Unternehmer aus dem Bezirk St. Veit: Er steht im Verdacht, Nazi-Propaganda verschickt zu haben. Dutzende Male, über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft (StA) Klagenfurt gegen den 42-Jährigen Anklage nach dem Verbotsgesetz eingebracht, bestätigt StA-Sprecherin Tina FrimmelHesse.
Dem Mann wird vorgeworfen, in den Jahren 2017 und 2018 Videos, Tonaufnahmen und Fotos mit nationalsozialistischem Inhalt heruntergeladen, gespeichert und verschickt zu haben. Via Mail und WhatsApp an zahlreiche Personen. Laut StA
Sprecherin geht es um mindestens 60 bis 70 Fakten, die zur Anklage gebracht worden sind. Es handle sich hierbei sicher um einen größeren VerbotsgesetzFall, so Frimmel-Hesse.
Der Unternehmer, er ist teilweise geständig, wird sich demnächst vor einem Geschworenengericht verantworten müssen. Der Strafrahmen beträgt ein Jahr bis zehn Jahre. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.
der Fall im Mai 2018: Damals stürmten Polizisten die Wohnung des Mannes in der St. Veiter Innenstadt. Der Unternehmer, gegen ihn besteht ein behördliches Waffenverbot, stand im Verdacht des illegalen Waffenhandels. Bei der Hausdurchsuchung wurden 150, teilweise verbotene, Waffen, Waffenteile und Munition gefunden. Diese mussten in einem eigens angeforderten Lkw abtransportiert werden. Das Erfassen und Verladen der Waffen dauerte mehreren Stunden.
Auch auf dem Firmengelände des Mannes, es liegt außerhalb St. Veits, wurden die Beamten fündig. Neben den Waffen wurden zahlreiche Datenträger beschlagnahmt. Auf ihnen wurde das NS-Material gefunden.
Der Unternehmer beschäftigt die Polizei seit Längerem: Bereits vor einigen Jahren wurde in seiner Wohnung ein Waffenarsenal beschlagnahmt und wurden von den Beamten kistenweise Munition und Dutzende Gewehre abtransportiert.